Zollfreihandel
Schweizer Duty-Free-Riese Dufry übernimmt WDF für 1,3 Milliarden

Die Nummer Eins im Duty-Free-Geschäft Dufry macht einen Zukauf. Der Basler Reisedetailhändler erhielt den Zuschlag für den Mehrheitsanteil am Branchen-Zweiten World Duty Free (WDF) von der italienischen Holding Edizione.
Publiziert: 29.03.2015 um 13:13 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 03:08 Uhr

Das teilten Dufry und die Benetton-Familie, die Edizione kontrolliert, am Samstag mit. Die für die gleichnamige Bekleidungsfirma bekannte Familie bekommt demzufolge 1,3 Milliarden Euro aus dem Verkauf ihres Anteils von 50,1 Prozent. Unter Berücksichtigung der Schulden wird WDF damit mit knapp 3,6 Milliarden Euro bewertet.

Nach der Übernahme betreibt Dufry weltweit mehr als 2150 Duty-Free-Shops auf Flughäfen, Bahnhöfen, Schiffen und Häfen. WDF ist vor allem in Grossbritannien stark positioniert und unter anderem an den Flughäfen Heathrow, Gatwick, Stansted, Birmingham und Glasgow vertreten.

Die Läden leben davon, dass sie Waren zu günstigeren Preisen anbieten können, weil sie keinen Zoll beziehungsweise Mehrwertsteuer erheben müssen.

Dufry will nach eigenen Angaben auch ein Angebot für die restlichen WDF-Aktien vorlegen. Der Basler Konzern befindet sich seit einiger Zeit auf Einkaufskurs. Im vergangenen Jahr hatte Dufry bereits die ehemalige Swissair-Tochter Nuance, damals die Nummer sechs der Welt, für 1,55 Milliarden Franken erworben.

Durch den Zusammenschluss mit WDF entsteht ein Konzern mit einem Marktanteil von 25 Prozent und Jahreserlösen von neun Milliarden Dollar. Und der Markt wächst: Experten gehen davon aus, dass Passagiere an Flughäfen in Zukunft deutlich mehr Geld ausgeben werden.

Durch das Wachstum ins Asien dürfte bis 2019 der weltweite Umsatz auf 59 Milliarden Dollar steigen von knapp 37 Milliarden im vergangenen Jahr. Allerdings ist das Duty-Free-Geschäft auch kostenintensiv. So verlangen die Flughafenbetreiber immer höhere Konzessionen.

Mit dem Verkauf von WDF geht bereits die zweite italienische Firma innerhalb weniger Tage in ausländische Hände. Chinesen verleibten sich vor knapp einer Woche den Reifenhersteller Pirelli ein.

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