Die Schweizer Outdoormarke Mammut ist bekannt für ihre Spitzenprodukte. Diese sind aber ordentlich teuer. Damit verdient sich die Marke eine goldene Nase. 2020 erwirtschaftete die Mammut Sports Group einen Umsatz von 218 Millionen Franken.
Ein Beispiel: Die Jacke «Aconcagua Light ML» für Frauen kostet im Onlineshop 160 Franken. Daran verdient vor allem Mammut, nicht aber die Näherinnen aus Vietnam. Dies zeigen vom «K-Tipp» veröffentlichte Zolldokumente vom Juli bis November 2022.
Denn die 160-Franken-Jacke hat Mammut für 29.60 Franken importiert. Die Marge von Mammut beträgt also satte 130.40 Franken. Dabei ist die Marge aber nicht mit dem Gewinn gleichzusetzen.
Lohn- und Transportkosten
Neben den Importkosten fallen noch weitere Kosten bei Mammut an. Diese sind aber gemäss «K-Tipp» vernachlässigbar. Für die Verschiffung bezahlte Mammut im November 2022 pro Jacke geschätzte 1.08 Franken Frachtkosten. Heute sind diese nochmals deutlich tiefer, heisst es im Bericht weiter.
Immerhin: Mammut bezahlt seinen Mitarbeitenden verhältnismässig anständige Löhne. Die Näherinnen in Vietnam verdienen bei Mammut laut Geschäftsbericht 300 Franken pro Monat. Der gesetzliche Mindestlohn ist mit 150 bis 180 Franken wesentlich tiefer.
Vergleich gemäss Mammut nicht aussagekräftig
Gegenüber dem «K-Tipp» erklärt das Aargauer Unternehmen, dass der Vergleich von Einkaufs- und Verkaufspreisen «nicht aussagekräftig» sei. Auf dem Weg von der vietnamesischen Fabrik bis in die Läden seien mehrere Ländergesellschaften beteiligt. Dabei fielen Kosten an. Der Verkaufspreis hänge auch von Angebot und Nachfrage ab.
Mammut ist aber nicht der einzige Hersteller von Outdoor-Bekleidung, der von derart hohen Margen profitiert. Auch die Marke Patagonia taucht in den Zollberichten auf, die «K-Tipp» vorliegen. Eine Fleece-Weste kostet bei Patagonia 160 Franken, importiert wurde sie für 12.95 Franken. (kae)