Zinsen, Inflation und Rezession
Schweizer Börse im Abwärtssog – CS-Aktie auf Allzeittief

Grosse Konjunktur-Sorgen, grosse Rückgänge an den Aktienmärkten. Auch der Schweizer Leitindex SMI leidet, CS-Aktionäre brauchen besonders starke Nerven.
Publiziert: 23.09.2022 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 23.09.2022 um 13:30 Uhr
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Gedrückte Stimmung an den Aktienmärkten, die Kurse zeigen weltweit nach unten.
Foto: AFP
Ulrich Rotzinger

Ohne Schmerzen geht es nicht. Fed-Chef Jerome Powell machte am Mittwoch deutlich, dass der Kampf gegen rekordhohe Inflationszahlen Opfer erfordere, um wieder zu stabilen Preisen zurückzukehren: «Ich wünschte, es gäbe einen schmerzlosen Weg, das zu tun. Den gibt es aber nicht.»

Sechzehn Notenbanken allein in dieser Woche schraubten an ihrer Geldpolitik. Die Zahl jener mit Erhöhungen war so gross wie nie, allen voran die US-Notenbank Fed. Zum Jahresende will diese den Leitzins bei unerwartet hohen 4,25 bis 4,5 Prozent sehen. Die Schweizerische Nationalbank SNB ihrerseits erhöhte den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte auf plus 0,5 Prozent.

Die Notenbanken bewegen die Börsen und sorgen für ein weiteres Nachgeben der Aktienmärkte, auch in der Schweiz. Der Leitindex SMI steht derzeit bei rund 10'221 Punkten (Stand 11.00 Uhr).

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Zu Beginn des Jahres waren es fast 13'000 Punkte. Der Rückgang beträgt 20 Prozent. Nicht nur Notenbanken drückten auf die Kurse, sondern auch Rezessionssorgen.

CS-Aktie mit Mega-Verlust

Mit Abstand die grössten Verluste fahren zum Ende der Woche die Aktien der Credit Suisse ein. Allein am Freitag verliert das CS-Papier über 6 Prozent und notiert gegenwärtig bei 4.33 Franken – Allzeittief. Der Wertverlust seit Jahresbeginn: 48 Prozent.

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Ein Medienbericht über eine mögliche Kapitalaufstockung schreckt CS-Investoren auf. Die angeschlagene Grossbank soll mit Grossinvestoren Gespräche über eine milliardenschwere Kapitalerhöhung führen, wie Reuters berichtet. Die CS bestätigte lediglich Gespräche über die zukünftige Strategie der Grossbank.

Diese Woche hatte die «Financial Times» zuletzt über eine Zerschlagung der Investmentbank spekuliert, um eben eine Kapitalerhöhung zu verhindern. Dem Medienbericht zufolge werde derzeit geprüft, die Investmentbank in drei Teile aufzuteilen: das Beratungsgeschäft, das zu einem späteren Zeitpunkt ausgegliedert werden könnte, eine später abzuwickelnde «Bad Bank» für risikoreiche Vermögenswerte und das verbleibende Geschäft.

Keine Aktienerholung in Sicht

Die Grosswetterlage in der Weltwirtschaft, Rezessionssorgen und im Raum stehende weitere Zinserhöhungen grosser Notenbanken sprechen derzeit nicht für eine Erholung der Aktienmärkte. Ob es noch viel weiter hinuntergeht mit den Kursen, käme dem Lesen einer Kristallkugel gleich.

Wichtig: Von Aktien deshalb die Finger zu lassen oder blind seine Aktien auf dem Markt zu verkaufen, wäre falsch. Wer in Aktien anlegt, sollte den längerfristigen Gewinn vom Wachstum der Unternehmen im Kopf haben. Und seine gewählte Risiko-Strategie nicht von kurzfristigen Rückschlägen beeinflussen lassen.


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