Am grössten seien die Überkapazitäten in China, Indonesien, Brasilien und Griechenland. «Unsere Produktionskapazität ist momentan weltweit nur zu zwei Dritteln ausgelastet. Das ist nicht akzeptabel», sagte Olsen der «SonntagsZeitung»: «Wir streben eine Auslastung von über 80 Prozent an.»
Erneut wiederholte der französisch-amerikanische Doppelbürger die Konzernziele nach der Fusion der französischen Lafarge mit der schweizerischen Holcim im vergangenen Jahr: Bis 2018 würden Synergien von 1,5 Milliarden Franken gehoben.
«Zweitens werden wir als Konsequenz aus der Fusion die Investitionen von heute 3 Milliarden Franken pro Jahr auf unter 2 Milliarden Franken zurückfahren können. Und drittens werden wir Firmenteile im Wert von 3,5 Milliarden Franken verkaufen», sagte Olsen.
Zudem werde eine signifikante Zahl an Stellen gestrichen. «An unseren Verwaltungssitzen in der Schweiz und Frankreich bauen wir rund 280 Stellen ab, davon 166 in Paris und Lyon, 120 in Zürich und Holderbank AG», sagte Olsen.
Dazu komme ein grösserer Stellenabbau in Ländern, in denen man überlappende Geschäfte habe wie beispielsweise in Brasilien. In den Länderorganisationen sei der Stellenabbau mehr oder weniger schon vollzogen. In Zürich und Paris werde der Abbau Ende Februar beendet sein.
Nach dem Wegfall der meisten internationalen Sanktionen sei der Iran zwar ein interessanter Markt. «Wir planen aber zurzeit keine Investitionen im Iran oder in anderen neuen Märkten», sagte Olsen. LafargeHolcim sei in 90 Ländern aktiv. «Das reicht. Wir müssen nicht überall sein.»
Trotz der Krise vieler grosser Schwellenländer sei es kein Nachteil, dass LafargeHolcim über die Hälfte des Umsatzes in Schwellenländern mache, sagte Olsen: «In vielen Schwellenländern, in den wir tätig sind, verzeichnen wir weiterhin ein gutes Wachstum, etwa in Indien oder Indonesien.»
Das Wachstum in den Schwellenländern sei grösser als in den reifen Industrieländern. Die Margen seien ebenfalls höher. Dagegen sehe man in China und Brasilien noch keine Erholung. Beide Länder würden noch während einiger Jahre ein tieferes Wachstum aufweisen.
«Für LafargeHolcim als Ganzes ist das aber nicht tragisch, weil wir in China nur drei Prozent unseres Umsatzes machen. In Brasilien ist der Anteil noch geringer», sagte Olsen.