Zeitfenster von einer Stunde
Nasa prüft Termine Ende September für verschobene Mondmission Artemis 1

Nach der Verschiebung ihrer Mondmission Artemis 1 fasst die US-Raumfahrtbehörde Nasa nun Termine Ende September ins Auge. Dann sei ein Zeitfenster offen, um einen erneuten Start zu versuchen.
Publiziert: 08.09.2022 um 22:42 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2022 um 07:49 Uhr
Dritter Startversuch für US-Mondmission geplant
Foto: Chandan Khanna

Nach der Verschiebung ihrer Mondmission Artemis 1 fasst die US-Raumfahrtbehörde Nasa nun den 23. oder 27. September als mögliche Termine für den nächsten Startversuch ins Auge. Das Zeitfenster für den Start der SLS-Mondrakete und ihrer unbemannten Orion-Kapsel sei «am 23. September um 06.47 Uhr Ortszeit (12.47 MESZ) für 80 Minuten geöffnet, das am 27. September um 11.37 Uhr (17.37 MESZ)für 70 Minuten», sagte der Nasa-Manager Jim Free am Donnerstag.

50 Jahre nach der bislang letzten Mondlandung will die Nasa mit der Artemis-1-Mission erneute Reisen von Menschen zum Mond vorbereiten. Bei der Space-Launch-System-Rakete (SLS) handelt es sich laut Nasa um «ein gänzliches neues Vehikel und eine gänzlich neue Technologie», die nicht nur die Rückkehr des Menschen zum Erdtrabanten ermöglichen soll, sondern auch die Vorbereitung auf eine Reise zum Mars.

Zwei frühere Startversuche waren Anfang September kurz vor dem geplanten Start vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida jeweils wegen eines Treibstofflecks abgeblasen worden. Die neuen Termine wurden laut Nasa gewählt, um einen Konflikt mit der Asteroiden-Mission «Dart» zu vermeiden.

Die Starttermine hängen Nasa-Angaben zufolge nun jedoch noch davon ab, ob die Behörde eine Ausnahmegenehmigung für Batterien-Tests eines Notfallsystems erhält, mit dem die Rakete zerstört werden kann, falls sie von ihrem Kurs abweicht. Müssen die Batterien erneut getestet werden, muss der Starttermin wohl um mehrere Wochen verschoben werden.

Die Nasa-Techniker arbeiten ausserdem noch am Austausch von Dichtungen, um das Problem des Wasserstofflecks zu beheben, wie der Leiter der Bodensysteme, Mike Bolger, erklärte. Die Arbeit könnte seinen Angaben zufolge rasch abgeschlossen sein, sodass einem Betankungstest am 17. September nichts mehr im Weg stünde.

Die SLS-Rakete soll eine unbemannte Orion-Kapsel ins All bringen. Danach soll die Kapsel den Mond in rund hundert Kilometern Entfernung umkreisen. Anschliessend soll sie bis zu 64'000 Kilometer hinter den Mond vordringen - das wäre ein Rekord für ein Raumschiff, das Menschen befördern soll.

Die Artemis-1-Mission soll mehrere Wochen dauern. Deutschland leistet unter anderem mit dem hauptsächlich hierzulande gebauten Service- und Antriebsmodul von Orion einen Beitrag zu der Nasa-Mission. Das Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln fertigte zwei menschenähnliche Puppen für die Mission an, mit denen die Flugbedingungen getestet werden.

Die Folgemission Artemis 2 soll Astronauten in eine Mond-Umlaufbahn bringen. Mit Artemis 3 soll dann frühestens 2025 die Mondlandung glücken. (AFP/chs)

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