Die Schweiz erhält einen dritten Handy-Bezahlservice: Nach Twint und Apple Pay geht jetzt auch Samsung Pay an den Start, wie Samsung am Donnerstag mitteilte.
Für den Bezahlservice arbeitet der südkoreanische Handy-Anbieter mit Mastercard und Visa zusammen. Unterstützt wird der Bezahlservice von den Kartenherausgebern BonusCard, Cornèrcard und Swiss Bankers.
Zudem können Nutzerinnen und Nutzer beliebige Kunden- oder Mitgliedschaftskarten integrieren, um beim Bezahlen Bonuspunkte zu sammeln, heisst es in der Mitteilung.
Der Handy-Hersteller wirbt damit, dass «einfach und sicher» in Supermärkten, Restaurants und Hotels bezahlt werden könne. Die Zahlung wird mit Fingerabdruck, Iris Scan oder PIN autorisiert. Weder Zahlungskarten- noch personenspezifische Daten werden laut Samsung gespeichert.
Vielmehr werden den im Handy gespeicherten Karten - möglich sind bis zu zehn - Geräte-Accountnummern zugeordnet. Diese sogenannten Token werden verschlüsselt gespeichert und mit einem einmal gültigen Sicherheitscode übermittelt. Damit sollen Sicherheit und Vertraulichkeit gewährleistet sein.
Derzeit können die Konsumenten den Bezahlservice jedoch nur mit einigem Aufwand über die Homepage beziehen, wie Samsung Schweiz gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagt.
Die Gratis-App, die erst ab 23. Mai verfügbar sein wird, lässt sich auf alle neueren Samsung-Galaxy-Modelle herunterladen. Samsung Pay ist bereits in zehn Ländern wie den USA, China, Russland oder Australien verfügbar. In diesem Jahr will Samsung den Bezahldienst neben der Schweiz auch in Schweden, Kanada, Indien und Grossbritannien auf den Markt bringen.
Mit Samsung Pay fordert der Handy-Hersteller in der Schweiz den Bezahldienst Twint, der Anfang April seine neue Version vorgestellt hat und Apple Pay, das seit Juli letzten Jahres verfügbar ist, heraus. Dabei kämpft Samsung Pay wie der Bezahldienst von Apple mit Einschränkungen der Kartenherausgeber.
Denn 80 Prozent der Kreditkarten geben die grossen Anbieter wie Viseca, Swisscard oder UBS heraus. Sie verweigern sich jedoch den Bezahldiensten der Handyanbieter Samsung und Apple. Kunden dieser Anbieter von Kreditkarten können somit Samsung Pay in der Schweiz nicht nutzen, wie Samsung gegenüber der Finanznachrichtenagentur AWP bestätigt.
Zumindest in der Schweiz will Samsung keine Transaktionsgebühren erheben, die insbesondere für Kartenherausgeber entstehen - dies im Gegensatz zu Apple Pay, bestätigt Dario Casari, Verkaufsleiter von Samsung Schweiz auf Nachfrage.