«Der Plan, Mitte Januar zu beginnen, ist realistisch», sagt Kneissler in einem auf dem Onlineportal der «Finanz und Wirtschaft» veröffentlichten Interview.
Vor einer Woche hatte die Wettbewerbskommission (Weko) den Zusammenschluss der mobilen Bezahlsysteme Twint und Paymit genehmigt. Die fünf grössten Banken, SIX, die Detailhändler Migros und Coop sowie Swisscom hatten sich Ende Mai auf eine gemeinsame Lösung für das mobile Bezahlen in der Schweiz geeinigt, die unter dem Namen Twint auftritt.
Stellen würden wegen der Fusion zwischen Twint und Paymit keine abgebaut, versichert Kneissler. «Im Gegenteil, wir sind in einer Wachstumsphase und froh, dass wir jetzt doppelt so viel Kompetenz in einem Unternehmen haben.»
Man habe inzwischen auch die Zustimmung der EU-Wettbewerbsbehörde, lässt er wissen. Dies sei für zukünftiges Wachstum im Ausland «nicht unbedeutend». Konkrete Pläne dazu gebe es aber noch nicht. «Wir stellen ein Produkt her, von dem wir überzeugt sind, also könnten wir es dereinst auch im Ausland vertreiben», hält er fest.
Angst vor dem Konkurrenten Apple habe man keine. Im Juli startete Apple den Handybezahldienst Apple Pay in der Schweiz. «Wir haben einige Trümpfe in der Hand, die für uns sprechen», sagt der Twint-Chef. Als Beispiel nennt er das Hinterlegen von Kundenkarten und Treueprogrammen, weitere Zusatzfunktionen seien geplant.
«Der Zahlungsverkehr in der Schweiz ist nicht so trivial, wie es scheint. Es gibt heute hierzulande zum Beispiel zwischen 50'000 und 100'000 Automaten, die man mit Geld füttern kann. Das sind viele verschiedene technische Zahlungssysteme, und wir arbeiten daran, in sie hineinzukommen. Diesen Aufwand macht sich ein internationaler Player nicht.»
Die Leute vom Mobile Payment zu überzeugen sei eine grosse Herausforderung. «Unser grösster Konkurrent ist nicht Apple, sondern Cash. Mit Mobile Payment wollen wir das Verhalten der Leute ändern. Das passiert nur, wenn sie dank Mobile Payment Zeit oder Geld sparen.» (SDA)