Xing und LinkedIn haben sich international als Facebook der Arbeitswelt etabliert. Sie kämpfen um jeden einzelnen User. Jetzt kündigt Xing in der «Finanz und Wirtschaft» eine Offensive mit eigenem Team in der Schweiz an.
Hierzulande ist LinkedIn klar führend. Das US-Netzwerk hat in der Schweiz 1,8 Millionen Mitglieder. Das sind mehr als doppelt so viele als Xing verbuchen kann. Letzterer kommt insgesamt 9 Millionen angemeldeter Nutzer, bei LinkedIn sind es global 400 Millionen.
Xing-CEO Thomas Vollmoeller will nun in der Schweiz in die Offensive gehen. Erster Schritt: im Mai eröffnet das deutsche Unternehmen ein Büro in Zürich. «Wir haben die Schweiz zuletzt zu sehr von unserem Hauptsitz in Hamburg aus bearbeitet», gibt Vollmoeller zu, der hierzulande als früherer Chef der Kiosk-Kette Valora bekannt ist. Fürs Schweizer Marketing ist neu Sabina Neuhaus zuständig. Die 36-Jährige stösst vom Onlinehändler Brack.ch dazu.
Was ist überhaupt der Unterschied zwischen den beiden Plattformen?
Gustavo Salami (41) von der Social-Media-Agentur Kuble in Zürich sieht Unterschiede bereits im Wesentlichen: «Xing ist viel intuitiver, während LinkedIn stellenweise kompliziert zu handhaben ist.»
Xing eher für deutschsprachigen Raum
Peter Kosel (46), Managing Director der Personalberatung Humanis ergänzt: «Das amerikanische LinkedIn ist eine internationale Plattform. Deshalb ist sie auch englischsprachig orientiert.» Auf der Plattform rekrutieren vor allem grössere Konzerne, wie Credit Suisse, UBS oder ABB, ihr Personal, sagt Kosel.
«Xing ist hingegen im deutschsprachigen Raum stark. Es ist beliebt bei KMUs und schweizorientierten Unternehmen.» Dazu zählen könnte man etwa Coop oder Migros.
Grössere Chancen auf einen Job bei LinkedIn
Kosel beobachtet, dass LinkedIn weiter an Boden gewinnt – auch national. «Deshalb sollte sich ein Fachexperte am ehesten dort positionieren, um attraktive Jobangebote zu erhalten oder selbst die passende Stelle zu finden. Grundsätzlich empfiehlt es sich jedoch, auf beiden Plattformen präsent zu sein.»