«Wollen sich weisswaschen»
NGO kritisiert Saudi-Einstieg bei der Credit Suisse

Der Vertreter einer US-Nichtregierungsorganisation kritisiert den Einstig der Saudi National Bank bei der Grossbank Credit Suisse. Er warne die Schweiz davor, mit Kronprinz Bin Salman Geschäfte zu machen», sagte Abdullah Alaoudh zur «Sonntagszeitung».
Publiziert: 12.12.2022 um 07:30 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2022 um 07:34 Uhr
Kontrolliert den Staatsfonds, der wiederum hinter der Saudi National Bank steht: Kronprinz Mohammed bin Salman Al Saud. Der starke Mann auf der arabischen Halbinsel grinst gerne in der Öffentlichkeit. Und er lässt Gegner morden - dies behaupten jedenfalls US-Geheimdienste. (Archivbild von 2018)
Foto: STRINGER

Alaoudh ist der Verantwortliche für die Golfregion bei der US-Nichtregierungsorganisation Dawn. Das Kürzel steht für «Democracy for the Arab World Now». Die Organisation wurde 2018 laut dem Medienbericht vom saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi gegründet. Wenige Monate später wurde dieser getötet, nachdem er das Generalkonsulat seines Landes in Istanbul betreten hatte.

Dawn versuche seither, Kronprinz Mohammed bin Salman Al Saud für den Mord an Khashoggi zur Rechenschaft zu ziehen. International bekannt ist jedenfalls, dass US-Geheimdienste im saudischen Kronprinzen den Drahtzieher hinter dem Mord an seinem Kritiker Khashoggi sehen. Mit den Investments im Ausland gehe es den Machthabern nur darum, die eigene Weste weisszuwaschen, sagte Alaoudh zur «Sonntagszeitung».

Die Credit Suisse hat ihr Kapital in zwei Schritten um rund 4 Milliarden Franken aufgestockt, und die Saudi National Bank (SNB) ist damit mit einem Anteil von 9,9 Prozent neu grösste Aktionärin.

Hinter dem Institut steht der Staatsfonds des ölreichen Landes, und dieser wird vom saudischen Kronprinzen Bin Salman kontrolliert. Laut dem «Wall Street Journal» soll Bin Salman zudem ein Investment über 500 Millionen Dollar an der Credit Suisse First Boston planen.

Die stark gebeutelte CS braucht Kapital zur Finanzierung ihrer Ende Oktober angekündigten tiefgreifenden Restrukturierung. Seit den Debakeln um den milliardenteuren Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos und die Liquidierung der Greensill-Fonds im Jahr 2021 ist sie schwer angeschlagen.

Nach einem hohen Verlust im vergangenen Jahr dürfte sie auch das Jahr 2022 tief in den roten Zahlen abschliessen. In den vergangenen Monaten hatte sie ausserdem mit massiven Abflüssen von Kundengeldern zu kämpfen.

(SDA)

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