Es war angerichtet: In Corgémont BE warteten heute 200 Analysten, Journalisten und Uhrenfans gespannt auf die Jahres-Medienkonferenz von Swatch. CEO Nick Hayek (60) hatte zuletzt die Erwartungen geschürt: Vieles deutete darauf hin, dass er heute eine eigene Smartwatch vorstellt.
Doch sie wurden enttäuscht. Swatch ist noch nicht so weit. «Wir brauchen noch ein paar Monate», sagte Hayek. Dabei wäre der Zeitpunkt ideal gewesen, kurz vor der Uhrenmesse Basel World. Und nach der Präsentation der Apple Watch. Doch statt eine Antwort auf Apples Smartwatch zu präsentieren, sprach Hayek lieber über seine neue Super-Batterie.
Neue Batterie verspricht ewiges Leben
«Wir haben Batterien entwickelt, die 50 bis 100 Prozent mehr Power haben als herkömmliche. Bei Batterien sind wir Schweizer Weltmeister», sagt er. Man habe alle Patente eingereicht. Und transferiere das nun in die Produktion. «Wir sind schon über das Prototypen-Stadium hinaus», sagt er. Die Einsatzmöglichkeiten seien vielfältig. «Wir haben viel in der Pipeline.»
Das war nicht immer so: Lange hatte Hayek nicht viel von Smartwatches gehalten. Er war skeptisch, dass sich das Konzept durchsetzen würde. Im März 2014 sprach er erstmals offen von einem Smartwatch-Projekt.
Bargeldlose Zahlungen
Heute wurde klar, in welche Richtung das gehen wird. Swatch setzt auf die NFC-Technologie, die auch bargeldlose Zahlungen ermöglicht. «Unsere Partner sind eine Schweizer Bank. Und eine Kreditkartenfirma», sagte Hayek. Namen wollte nicht verraten.
Swatch wolle sich auf nützliche Zusatzfunktionen konzentrieren. «Aber sie müssen in eine schöne Uhr verpackt sein», sagte er. «Wir werden niemandem ein Handy ans Handgelenk hängen, das überlassen wir anderen.»
Die Technologie soll dereinst in verschiedenen Modellen und Marken zum Einsatz kommen. «Von der Swatch von 60 bis 70 Franken bis hin zur Omega», führte Hayek aus. Der Chip soll nur zwei Franken kosten. Und brauche keine zusätzliche Energie.
Am Rande der Medienkonferenz wurde bekannt, dass CEO Hayek 2014 total 7,46 Millionen Franken verdiente – 40 000 Fr. weniger als 2013. Seine Vorgesetzte, Verwaltungsratspräsidentin Nayla Hayek erhielt 4,91 Millionen Franken.
Die Swatch-Aktie stieg heute bis Mittag um 3 Prozent. (pbe)