Guo Guangchang (48) ist einer der reichsten Chinesen. Sein Vermögen wird auf 7,1 Milliarden Franken geschätzt. Jetzt ist er verschwunden. Die Angestellten seines Grosskonzerns Fosun versuchen ihn seit bald zwei Tagen erfolglos zu erreichen.
Inzwischen wurden die Aktien seines Investmentkonzerns Fosun in Hongkong vom Handel ausgesetzt.
Über seinen Verbleib wird wild spekuliert. Einige glauben, die Regierung habe ihn wegen Korruptionsvorwürfen in Gewahrsam genommen. Auf Twitter geht das Gerücht herum, sein Profil auf Weibo, dem chinesischen Facebook, sei komplett geleert worden.
Fosun ist der grösste Mischkonzern in China, der in privater Hand ist. Zahlreiche Beteiligungen an europäischen Unternehmen sind in Fosun-Besitz. Darunter Cirque de Soleil, Tom Tailor und die deutsche Privatbank Hauck & Aufhäuser.
Zudem besitzt Fosun das französische Tourismusunternehmen Club Med und den US-Versicherer Meadowbrook. Auch ein 60-stöckiges Hochhaus In New York, das 725 Millionen Dollar kostete, gehört zum Konzern.
Wegen seiner vielen Beteiligungen nannte die «Financial Times» Guo Guangchang unlängst «Chinas Warren Buffett». (alp)