Wirtschaftskrise?
Schweizer Haushalten bleibt mehr fürs Sparschwein

Die Krise in Europa hat in den Budgets der Schweizer Haushalte in den vergangenen Jahren kaum Spuren hinterlassen. Dank höheren Einkommen und rückläufigen Konsumausgaben konnten sie sogar mehr auf die hohe Kante legen.
Publiziert: 14.07.2015 um 14:01 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 12:16 Uhr

Nach Abzug der obligatorischen Ausgaben vom Bruttoeinkommen standen den Haushalten 2013 im Schnitt 7130 Franken pro Monat zur Verfügung. Das sind 670 Franken mehr als 2008, wie eine am Dienstag vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichte Erhebung zeigt. Die Teuerung spielte in diesem Zeitraum keine Rolle.

Der Sparbetrag, den die Haushalte auf die Seite legen können, stieg seit 2008 um rund 300 auf gut 1300 Franken monatlich. «Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Wirtschaftskrise in Europa ohne Delle an den Haushalten vorbeigegangen», fasst Ueli Oetliker vom BFS die Ergebnisse zusammen.

Bei den untersten Einkommensklassen blieb allerdings auch 2013 nichts zum Sparen übrig. Haushalte, die mit weniger als 5000 Franken brutto auskommen mussten, gaben oft mehr Geld aus als sie einnahmen. Dies steht laut BFS nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem hohen Anteil von Rentnerhaushalten (55 Prozent) in dieser Gruppe.

Brutto verdienten die Haushalte 2013 durchschnittlich 10'050 Franken pro Monat. Davon ging wie in den Vorjahren knapp ein Drittel für obligatorische Abgaben wie Steuern (11,7 Prozent), Sozialversicherungen (10,0 Prozent) und obligatorische Krankenkassenprämien (5,6 Prozent) weg.

Das verbleibende verfügbare Einkommen wird gut zur Hälfte für den Konsum von Waren und Dienstleistungen verwendet. Dabei schlugen 2013 die Ausgaben für Wohnen und Energie mit rund 1520 Franken monatlich oder 15,1 Prozent des Bruttoeinkommens zu Buche. 2008 betrug dieser Anteil noch 16,2 Prozent.

Weitere wichtige Posten waren der Verkehr mit einem Anteil von 7,8 Prozent sowie Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mit 6,4 Prozent. Für Unterhaltung, Erholung und Kultur sowie für Gast- und Beherbergungsstätten gaben die Haushalte ebenfalls je rund 6 Prozent ihres Einkommens aus.

Zum Haushaltseinkommen zählt das BFS die Einkünfte aller Mitglieder eines Haushalts, der im Schnitt aus 2,2 Personen besteht. Das Einkommensniveau von Alleinlebenden ist oft tiefer als dasjenige von Mehrpersonenhaushalten. 2013 hatten 61 Prozent der Haushalte weniger Geld zur Verfügung als die durchschnittlich 7130 Franken pro Monat.

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