XXL-Gemüse schafft es normalerweise nicht in die Läden im Schweizer Detailhandel. Die Bestimmungen sind knallhart: Rübeli die schwerer als 200 Gramm sind, werden nur an die Gastronomie verkauft. Dumm nur: Seit dem 17. März sind Restaurants schweizweit geschlossen.
Nun haben die Gemüseproduzenten mit den Abnehmer eine Spezialvereinbarung getroffen, wie SRF berichtet. So soll verhindert werden, dass das Gemüse in Übergrösse weggeworfen werden muss. «Bei den Karotten konnten wir die Kalibergrösse von 200 auf 250 Gramm anpassen», sagt Markus Waber, stellvertretender Direktor des Verbands Schweizer Gemüseproduzenten.
Schwere Kohlköpfe
Damit kommen ab sofort grössere Karotten in den Offenverkauf oder in den Ein-Kilo-Sack, als bisher. Eine ähnliche Regelung hat man auch beim Kohl gefunden. Kohlköpfe dürfen derzeit schwerer sein als ein Kilo.
Auch Früchte zweiter Klasse schaffen es wegen der Coronakrise vermehrt in die Läden. Die Kunden seien derzeit weniger heikel, heisst es beim Schweizer Obstverband. Sie würden vermehrt Früchte kaufen, die optisch nicht perfekt und deshalb billiger seien. «Wir vermuten, dass gegenwärtig vermehrt Äpfel zum Kochen und Backen verwendet und dafür die günstigeren Produkte gekauft werden», sagt Christian Schönbächler zu SRF.
Kartoffelbauern verkaufen 30 Prozent mehr
Besonders zufrieden mit dem Gang der Geschäfte sind die Kartoffelbauern. «Im Detailhandel werden derzeit zwischen 20 und 30 Prozent mehr Kartoffeln verkauft im Vergleich zum Vorjahr», sagt Christine Heller vom Branchenverband Swisspatat. Dieses Plus können den Verlust etwas verkleinern, der den Produzenten wegen der geschlossenen Restaurants und Kantinen entsteht. (pbe)