Wirte kaufen wegen Corona nichts mehr ein
Jetzt kommen die ganz grossen Kaliber in die Läden

Die Konsumenten sind heikel. Früchte und Gemüse in Übergrösse belieben deshalb liegen oder kommen gar nicht erst in den Verkauf. In Zeiten von Corona hat sich das geändert.
Publiziert: 14.04.2020 um 15:12 Uhr
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Aktualisiert: 14.04.2020 um 16:17 Uhr
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Ab sofort kommen auch Rüebli in den Handel, die schwerer als 200 Gramm sind.
Foto: pixabay

XXL-Gemüse schafft es normalerweise nicht in die Läden im Schweizer Detailhandel. Die Bestimmungen sind knallhart: Rübeli die schwerer als 200 Gramm sind, werden nur an die Gastronomie verkauft. Dumm nur: Seit dem 17. März sind Restaurants schweizweit geschlossen.

Nun haben die Gemüseproduzenten mit den Abnehmer eine Spezialvereinbarung getroffen, wie SRF berichtet. So soll verhindert werden, dass das Gemüse  in Übergrösse weggeworfen werden muss. «Bei den Karotten konnten wir die Kalibergrösse von 200 auf 250 Gramm anpassen», sagt Markus Waber, stellvertretender Direktor des Verbands Schweizer Gemüseproduzenten.

Schwere Kohlköpfe

Damit kommen ab sofort grössere Karotten in den Offenverkauf oder in den Ein-Kilo-Sack, als bisher. Eine ähnliche Regelung hat man auch beim Kohl gefunden. Kohlköpfe dürfen derzeit schwerer sein als ein Kilo.

Auch Früchte zweiter Klasse schaffen es wegen der Coronakrise vermehrt in die Läden. Die Kunden seien derzeit weniger heikel, heisst es beim Schweizer Obstverband. Sie würden vermehrt Früchte kaufen, die optisch nicht perfekt und deshalb billiger seien. «Wir vermuten, dass gegenwärtig vermehrt Äpfel zum Kochen und Backen verwendet und dafür die günstigeren Produkte gekauft werden», sagt Christian Schönbächler zu SRF.

Kartoffelbauern verkaufen 30 Prozent mehr

Besonders zufrieden mit dem Gang der Geschäfte sind die Kartoffelbauern. «Im Detailhandel werden derzeit zwischen 20 und 30 Prozent mehr Kartoffeln verkauft im Vergleich zum Vorjahr», sagt Christine Heller vom Branchenverband Swisspatat. Dieses Plus können den Verlust etwas verkleinern, der den Produzenten wegen der geschlossenen Restaurants und Kantinen entsteht. (pbe)

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