Wirbel um Starbucks-Lieferant Thermoplan in Weggis LU
CEO soll Eigentümer-Ehepaar der Firma gefoltert haben

Ein Ex-Kader des Starbucks-Kaffeemaschinen-Lieferanten Thermoplan lässt ein Rundschreiben an Weggiser Haushalte verteilen. Darin wirft der dem Firmenchef vor, das Eigentümer-Ehepaar von Thermoplan gefoltert und erpresst zu haben.
Publiziert: 27.08.2022 um 14:07 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2022 um 16:30 Uhr
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Thermoplan-Chef Adrian Steiner in der Produktion am Hauptsitz in Weggis LU. (Archivbild)
Foto: Sobli

Thermoplan in Weggis LU ist eine Firma mit Weltruf. Das erfolgsgekrönte KMU mit 420 Mitarbeitenden, Hersteller und Exporteur von Kaffeemaschinen für Starbucks, Ikea und auch McDonald's, ist nun mit ungewohnten Schlagzeilen konfrontiert.

Kurz zusammengefasst: Gegen den CEO des Unternehmens, Adrian Steiner, hat ein ehemaliges Verwaltungsratsmitglied Foltervorwürfe erhoben. Der CEO und die angeblich Gefolterten weisen die Vorwürfe vehement zurück. Beide Seiten haben bei der Luzerner Polizei Anzeigen eingereicht.

Bizarr: Mit Hilfe von Gift versklavt

Über den Fall hat am Freitag die zu CH Media gehörende Onlineplattform «PilatusToday» berichtet. Demnach wirft das ehemalige Verwaltungsratsmitglied dem CEO vor, die Eigentümer und Gründer von Thermoplan – das Ehepaar Domenic und Esther Steiner, wie die «Schweiz am Wochenende» schreibt – gefoltert und mit Hilfe von Gift versklavt zu haben. In der Folge habe das Ehepaar dem CEO 20 Prozent der Thermoplanaktien überlassen. Die verabreichten Substanzen sollen dazu geführt haben, dass die Gefolterten das Vorgefallene vergessen.

Das ehemalige Verwaltungsratsmitglied hat seine Vorwürfe in eine mehrseitige, notariell beglaubigte Urkunde festgehalten und in Weggis an Haushalte verbreitet. Thermoplan reagierte mit einem Schreiben an die lokale Bevölkerung. «PilatusToday» publizierte beide Schreiben.

Unter Personenschutz gestellt

In dem vom CEO und dem Eigentümerehepaar unterzeichneten Schreiben weist Thermoplan die Foltervorwürfe zurück. Es sei eine langfristige Strategie gewesen, den CEO am Unternehmen zu beteiligen.

«Die Vorwürfe sind haltlos und beängstigend. Keine persönliche Befindlichkeit der Welt rechtfertigt solche Bedrohungen gegenüber einer prosperierenden Firma und vor allem auch ganzer Familien», wird der CEO darin zitiert.

Laut Thermoplan-Sprecher Yves Zurmühle sind wegen der Vorkommnisse mehrere Personen im Umfeld der Thermoplan unter Personenschutz gestellt worden. Wie er auf «PilatusToday» ausführt, könne sich die Firma nicht erklären, wie die Vorwürfe entstanden seien.

Das ehemalige Verwaltungsratsmitglied reichte gegen den CEO Strafanzeige ein, der CEO seinerseits gegen das ehemalige Kadermitglied. Die Staatsanwaltschaft Luzern bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA den Eingang der Anzeigen. Zu deren Inhalt machte sie keine Angaben. (uro/SDA)

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