Schweiz Tourismus nimmt Österreichs Kanzler auf die Schippe
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«Wir brauchen keine Kurzsicht»:Schweiz Tourismus nimmt Ösi-Kanzler auf die Schippe

«Wir brauchen keine Kurzsicht»
Schweiz Tourismus nimmt Österreichs Kanzler auf die Schippe

Mit einer Millionenkampagne stemmt sich Schweiz Tourismus gegen das Milliardenminus im Tourismus. Die Marketingorganisation greift dabei auf freche Sujets zurück. Sebastian Kurz muss den Kopf herhalten.
Publiziert: 05.06.2020 um 11:20 Uhr
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Aktualisiert: 05.06.2020 um 16:38 Uhr
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Mit einem Augenzwinkern wird der österreichische Kanzler Sebastian Kurz für Werbezwecke eingespannt.
Foto: zVg
Marc Iseli

Die Schweiz und Österreich: Das ist eine ganz besondere Verbindung. Die Fussball-Europameisterschaft haben die beiden Länder gemeinsam ausgerichtet. Im Ski-Zirkus tobt seit jeher ein unerbittlicher Zweikampf. Und an der touristischen Front wird um die Gunst der Alpengäste gebuhlt.

Die besondere Verbundenheit der beiden Länder zeigt sich auch in der neuen Kampagne von Schweiz Tourismus. Der österreichische Kanzler Sebastian Kurz (33) wird unfreiwillig zum Steigbügelhalter für Ferien in der Schweiz. Der Slogan: «Wir wollen keine Kurz- sondern Weitsicht.»

Der Werbespruch ist mit einem Augenzwinkern gemeint. Mit dem gleichen frechen Humor bindet Schweiz Tourismus auch den ehemaligen «Mr. Corona» Daniel Koch (65) in die Kampagne ein. Über einem Namensschild des mittlerweile Pensionierten steht: «Wir brauchen bebadbare Flüsse».

«Es wird ein toller Sommer»

Schweiz Tourismus greift damit eine Wortschöpfung von Koch auf, die in der Region Bern Kultstatus erreicht hat. Es gibt T-Shirts, wo das Wort «bebadbar» aufgedruckt ist. Die Aufregung um die Aussage hat sogar dazu geführt, dass Koch am ersten Tag seiner Pension im Anzug in die Aare gesprungen ist.

Die Kampagne von Schweiz Tourismus ist von langer Hand geplant. Sie wird Millionen kosten und ist auf mehrere Jahre angelegt. Die Marketing-Experten stemmen sich damit gegen einen beispiellosen Abschwung in der Branche. Wegen Corona ist die Industrie fast komplett zum Erliegen gekommen.

Den Umsatzverlust von März bis Juni beziffert Schweiz-Tourismus-Direktor Martin Nydegger (49) auf fast 9 Milliarden Franken. Jeder vierte Tourismusbetrieb hat ein hohes Risiko, das Jahr nicht zu überleben. Jetzt gilt nur noch Vollgas. «Zünden wir alle Raketen, die wir haben», sagt Nydegger zur neuen Kampagne. «Es wird ein toller Sommer!»

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