Die Nahrungsmittelpreise trugen damit neben höheren Kosten für Verkehr zu einem leichten Anstieg der Konsumentenpreise im Juni bei. Die Teuerung betrug im Vergleich zum Mai 0,1 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte.
Jedoch verteuerten sich längst nicht alle Lebensmittel. Diverse Preissenkungen und Aktionen registrierte das Bundesamt für Statistik (BFS) für Steinobst, Schweinefleisch, Salatgemüse und Dauerbackwaren. Dem standen jedoch grosse Aufschläge für Fruchtgemüse und Kohlgemüse gegenüber, die sich um 12,6 beziehungsweise 28,1 Prozent verteuerten.
Diese Preissteigerungen sind nicht unüblich. Die Preise für Früchte und Gemüse ziehen jedes Jahr im Sommer an. Auch die Schwankungen der Glacé-Preise sind durchaus normal, da Aktionen hier den Verlauf bestimmen.
Längerfristig verteuert haben sich aber Kaffee und Schokolade. Für Kaffee im Detailhandel mussten Konsumenten 6,5 Prozent mehr als vor einem Jahr bezahlen, für Schokolade gar 8,4 Prozent. Die Preise für das Kakaoprodukt ziehen seit 2013 wieder an, nachdem sie während der Finanzkrise 2011 eingebrochen waren.
Unter dem Strich verbilligten sich Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke innert Jahresfrist aber um 0,8 Prozent. Das gesamte Konsumentenpreisniveau gab um 1,0 Prozent nach. Analysten hatten im Juni mit einem stärkeren Preisrückgang gerechnet. Gegenüber dem Vormonat erwarteten sie zudem mit minus 0,2 bis 0,0 Prozent eine geringere Teuerung.
Die Preise im Juni wurden unter anderem von höheren Kosten für den Verkehr getrieben. Die Preise für neue Autos zogen im Vergleich zum Mai an, nachdem diese nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses im Januar und aufgrund der daraufhin gewährten Eurorabatte stark nachgegeben hatten. Auch die Kleiderpreise sanken zu Beginn des Sommer-Ausverkaufs weniger stark als in früheren Jahren.
Nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses sind die Konsumentenpreise damit nur teilweise gesunken. Die Importgüter vergünstigten sich im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent. In derselben Zeit verbilligte sich der Euro gegenüber dem Franken um fast 15 Prozent. Der Dollar legte allerdings um über 5 Prozent zu.