Wie zynisch für Schweizer Ohren
Bombardier macht über 300 Millionen Gewinn – dank Zugsparte

Bombardier kann vor allem mit seinen Zügen punkten. Dank Zuwächsen und Verbesserungen bei der Gewinnmarge in dieser Sparte legte der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) des kanadischen Konzerns zum Jahresende um 50 Prozent auf 304 Millionen Dollar zu.
Publiziert: 15.02.2018 um 14:44 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:40 Uhr
Stephane Wettstein, CEO Bombardier Schweiz, muss der Schweiz eine vierjährige Verspätung erklären.
Foto: ANTHONY ANEX

Der Umsatz kletterte den Angaben vom Donnerstag zufolge im abgelaufenen Quartal um acht Prozent auf 4,72 Milliarden Dollar. Allein 2,49 Milliarden davon kamen von der Zugsparte, ein Anstieg um 28 Prozent.

Bombardier steckt mitten in einem auf fünf Jahre angelegten Umbau. Auch durch Kostensenkungen will Konzernchef Alain Bellemare den Flugzeug- und Eisenbahnbauer bis 2020 wieder in die Spur bringen. Hohe Investitionen in zwei neue Flugzeugprogramme hatte den Konzern 2015 an den Rand der Pleite getrieben.

«2018 wird ein ausschlaggebendes Jahr für Bombardier», sagte Bellemare. «Wir verlassen die Investitionsphase und starten eine grosse Wachstumsphase.» Die Partnerschaft bei dem Kurz- und Mittelstreckenflugzeug CSeries mit Airbus solle in diesem Jahr vollzogen werden.

Pannenzug für SBB

Im Oktober hatte Bombardier die Mehrheit an dem Programm für einen symbolischen Preis an den europäischen Flugzeugbauer verkauft, um Zweifel an der Zukunft der Modellreihe und die Auftragsflaute zu überwinden. Die Swiss hat insgesamt 30 Maschinen der CSeries bestellt.

In der Schweiz geben jüngst die 62 Doppelstock-Fernverkehrszüge, die die SBB von Bombardier für 1,9 Milliarden Franken gekauft hat, zu reden. Dabei handelt es sich um den teuersten Auftrag in der Geschichte der Bahn. Doch Behindertenverbände fordern Nachbesserungen, wegen der vielen Hindernisse, auf die Menschen mit Behinderungen stossen, die in diesen Zügen alleine reisen. 

Ein solch dicker Gewinn mit der Zugsparte, während man in der Schweiz vier Jahre hinter Fahrplan ausliefert (BLICK berichtete), klingt für gewisse Schweizer Ohren darum zynisch. (SDA/kst)

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