Schock für Pirmin Zurbriggen (55) und Edmond Offermann (58): 54 Prozent der Aktionäre der Saastal Bergbahnen lehnten an der Generalversammlung den Zukunfts-Plan für das Unternehmen von Verwaltungsrats-Präsident Zurbriggen ab (BLICK war vor Ort).
Konkret: Nach einem Kapitalschnitt hätte die Firmenführung eine Kapitalerhöhung um mindestens 14 Millionen Franken durchführen wollen, um an frisches Geld für dringend nötige Investitionen zu kommen. Dabei hätte das Unternehmen frische Aktien ausgegeben.
Offermann wollte Alleingang
Der amerikanisch-holländische Hedegefonds-Manager Offermann, der bisher rund ein Drittel am Unternehmen besitzt, hätte das Geld einschiessen und damit die Macht über die Bergbahnen übernehmen wollen. Seine Bedingung: Dass keine anderen Investoren bei der Kapitalerhöhung mitmachen.
Nix da, sagte das Aktionariat nach hitzigen Diskussionen unter Auschluss der Medien. Man wolle weder einen Alleingang von Offermann noch einen Kapitalschnitt mit anschliessender Kapitalerhöhung.
Aussordentliche GV?
Damit stehen die Saastal Bergbahnen vor einer ungewissen Zukunft. Ein Beispiel: Die Konzession der Hannigbahn läuft Ende Jahr aus, sie braucht dringend eine Sanierung, die aber ziemlich ins Geld geht. Total liegen nach dem Scheitern des Plans Investitionen von 36 Millionen Franken auf Eis.
«So weit hätte es niemals kommen dürfen», gibt sich Zurbriggen heute im «Walliser Boten» extrem enttäuscht. Der Ex-Weltklasse-Skifahrer steht kurz vor dem Rücktritt: «Ich glaube kaum, dass ich weiterhin als VR-Präsident zur Verfügung stehen werde. Ich habe mein Möglichstes versucht, die Destination weiterzubringen und werde mich nächstens über mein weiteres Vorgehen outen.»
Offermann dagegen will die Segel noch nicht ganz streichen, obwohl er im Vorfeld der GV gedroht hatte, bei einem Nein der Aktionäre sein Engagement ganz aufzulösen. «Ich bleibe dran und versuche, das Ding zu drehen, denn letztlich läuft alles übers Geld», zitiert ihn der «Walliser Bote». Er werde sofort den Antrag zur Einberufung einer ausserordentlichen GV stellen, wo er das Blatt nochmals zu seinen Gunsten drehen will. (kst)