Wie ein Bond-Bösewicht
Pleite-Milliardär Benko badete in künstlicher Grotte unter seiner Villa

Zwölf Meter unter seiner Villa in Igls bei Innsbruck liess René Benko eine künstliche Grotte errichten. Kostenpunkt: rund 2 Millionen Euro. Doch lange konnte der Immo-König die Pracht nicht geniessen.
Publiziert: 13.04.2024 um 15:47 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2024 um 15:56 Uhr
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Das Schlosshotel in Igls bei Innsbruck hat rund 6000 Quadratmeter Gesamtfläche.
Foto: Screenshot Google Earth

Der gefallene Immo-König René Benko (46) hatte wohl einen Hang zum Grössenwahn. Davon zeugt seine Villa in Igls nahe Innsbruck, das sogenannte Schlosshotel. Denn unter dem Anwesen mit rund 6000 Quadratmeter Gesamtfläche liess Benko die berühmte «Blaue Grotte von Capri» nachbauen.

Für das Projekt, das auch von einem Bösewicht aus einem James-Bond-Film stammen könnte, engagierte Benko den Kärntner Hans Sima (74), der sonst Grossprojekte wie die Eisbärenanlage im Münchner Zoo Hellabrunn baute. Die Grotte habe eine Spannweite von 14 Metern, erzählte Sima der deutschen Zeitung «Bild».

Künstliche Wasserfälle und Sonnenuntergänge

Insgesamt kostete das Bad rund 2 Millionen Euro. Die über zwei Jahre dauernden Arbeiten zwölf Meter unter der Villa waren laut Sima enorm aufreibend. Über 2000 Quadratmeter Kunstfelsen wurden verbaut, um der Höhle einen naturalistischen Anstrich zu geben.

Plätschernde Wasserfälle und ein Licht-Simulator kreierten die Illusion der weltberühmten Höhle in Italien, die einst Kaiser Tiberius als privates Schwimmbecken diente. Selbst Sonnenauf- und Untergänge liessen sich in Benkos Prunkhöhle simulieren.

Für Kunstfelsenbauer war das Projekt in Benkos Villa «wie die Erfüllung eines Lebenswerks», sagte er der «Bild». Viel mit Benko zu tun gehabt habe er in der ganzen Zeit allerdings nicht. Doch er habe bis auf den letzten Cent bezahlt, in dieser Hinsicht könne er nichts Schlechtes über ihn sagen.

Villa gepfändet, Yacht und Privatjet verkauft

Im Juli 2020 feierte Benko mit seiner Frau Nathalie und den vier Kindern das Richtfest zu seinem Anwesen. Inzwischen wurde das Schlosshotel samt Blauer Grotte im Zuge der Signa-Pleite gepfändet.

Auch Benkos 62 Meter lange Yacht kam bereits für 25 Millionen Euro unter den Hammer. Und sein Privatjet soll demnächst versteigert werden, der Wert wird auf 16 Millionen Euro geschätzt

Benko und seine Signa-Gruppe sollen bei ihren Gläubigern mit rund 5 Milliarden Euro in der Kreide stehen. 

Um zumindest einen Teil der Schulden zurückzubezahlen, wird gerade alles verkauft, was sich noch irgendwie zu Geld machen lässt. So etwa auch das Chrysler Building in New York, eines der berühmtesten Hochhäuser der Welt. (gku)

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