In die eigene App integriert
Jetzt setzt auch die Migros auf Twint

Coup für Twint: Nach anfänglicher Ablehnung hat sich auch die Migros entschieden, die Schweizer Bezahl-Lösung an ihren Kassen zu erlauben. Bis März soll es soweit sein.
Publiziert: 30.01.2018 um 11:45 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 21:35 Uhr
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D'Migros häts (aber nanig jetzt): Twint soll künftig nach Coop auch bei der grössten Schweizer Ladenkette laufen.
Foto: Thomas Meier
Konrad Staehelin und Thomas Benkö

Was musste die Bezahl-App Twint anfangs für Prügel einstecken: Sie sei langsam und fehleranfällig, kaum jemand benutze sie (BLICK berichtete).

Doch jetzt kommt doch einmal eine gute Nachricht: Bald ist sie in der Migros einsetzbar. Bei Coop ist das schon seit 2015 der Fall, an Selecta-Automaten seit 2016.

Noch im ersten Quartal kommts

Zwar meldeten Wirtschaftsmedien wie die «Handelzeitung» letzten November noch: «Die Migros setzt auf die eigene Bezahl-App statt Twint.»

Nun scheint der Widerstand gebrochen. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter melden mehrere User, dass sie in Filialen der Migros-Tochter Denner schon das Equipment für den Twint-Einsatz gesichtet hätten.

«Geplant ist die Einführung von Twint und der Postfinance-Card als weitere Zahlungsmittel in die Migros-App im ersten Quartal 2018», schreibt ein Sprecher auf Anfrage. Im Gegensatz zu Coop will Migros also die eigene App pushen.

Schon bisher war es in Migros-App möglich, sich mit einer Kreditkarte zu registrieren und dann mittels eines QR-Codes zu bezahlen.

Statt wie bei Coop über einen Bluetooth-Beacon, zahlen Migros-Kunden via QR-Code. Dieser erscheint auf dem Handy und wird an der Kasse gescannt.

Allianz gegen Ausland-Konkurrenz

Twint ist ein Gemeinschaftsprojekt von zehn Schweizer Banken – darunter Postfinance, UBS und CS –, welches das Portemonnaie ersetzen will: Statt mit Bargeld zahlen die Nutzer mit dem Handy. Sie registrieren sich mit dem eigenen Konto – nicht mit der Kreditkarte! – in der App. Bezahlt wird, indem man das Handy dann an ein Empfangsgerät heranhält oder einen QR-Code scannt. Stand Anfang 2018 hat Twint 666'000 registrierte Nutzer – pro Tage kommen laut Twint 2000 Kunden dazu.

Mit Twint lässt sich auch Geld zwischen Nutzern der App verschicken.

Mit dem gemeinsamen Projekt versuchen die Banken, die Konkurrenz wir Apple Pay oder Samsung Pay innerhalb der Landesgrenzen in Schach zu halten.

Obwohl diese dank NFC-Chip integerierten Zahlungsarten einfacher zu handeln sind, kann sich Twint behaupten. Knapp drei Viertel der Smartphone-Zahler benutzen Apps von Drittanbietern wie Twint, Apple oder Samsung, ergab letzten November eine Umfrage des Beratungsunternehmen Deloitte. Twint ist dabei etwas stärker verbreitet. Die Studienautoren bezeichnen es als ein eindeutiges Plus von Twint, dass dafür keine Kreditkarte, sondern nur ein Bankkonto notwendig ist. Apple Pay und Samsung Pay seien hingegen auch international anwendbar.

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