Die Credit Suisse und Apple sind handelseinig. Wie ein Sprecher der Grossbank gegenüber BLICK bestätigt, akzeptiert der iPhone-Hersteller jetzt die Kreditkarten der CS für seine Bezahlapp Apple Pay. «Ende Monat führen wir Apple Pay für unsere über Swisscard herausgegebenen Kreditkarten ein», sagt CS-Geschäftsleitungsmitglied Anke Bridge, die in der Schweiz die Digitalisierung verantwortet.
Am Montag hatte die Grossbank bereits die Einführung der Bezahllösung Samsung Pay für Kunden in der Schweiz per Ende April 2019 angekündigt. Seit Januar funktioniert für CS-Kunden auch der Bezahldienst SwatchPay. Die Bezahllösungen seien weltweit einsetzbar, zum Beispiel in den Ferien. Weiter im Gespräch ist die CS mit Google.
Kunden wollen auch im Ausland mit Handy zahlen
Bridge spricht von einem Kundenbedürfnis: «Mit der Erweiterung des Angebots kommen wir dem Bedürfnis unserer Kunden nach, mehr Flexibilität bei Zahlungen im Onlinebereich und mit mobilen Geräten zu haben – auch im Ausland.»
Warum arbeitet die CS nun doch mit Apple zusammen? Im vergangenen Jahr wollte die CS von Apple Pay nichts wissen. Interessant auch: In der Schweiz läuft ein Verfahren der Wettbewerbsbehörde Weko. Sie wirft Finanzinstituten wie der CS vor, Apple Pay zugunsten der eigenen Schweizer Lösung Twint auszuschliessen.
Dem Druck der Kunden gebeugt
Die CS musste sich dem Druck der Kunden beugen. «Wir sehen eine Veränderung des Zahlungsverhaltens unserer Kunden», sagt Bridge. Noch offene Punkte in den Verhandlungen mit dem US-Konzern zur Einführung der Apple-Bezahllösung konnten in den letzten Wochen offenbar geklärt werden.
Das Problem mit der bisherigen Lösung Twint: Im Gegensatz zur von den Schweizer Banken entwickelten Bezahllösung können die Bezahldienste von Apple und Co. auch im Ausland eingesetzt werden.
Was macht die zweite Grossbank UBS? Wie steht es hier mit Apple Pay? Ein UBS-Sprecher lässt offen, ob man mit Apple im Gespräch ist. «Wir bieten unseren Kundinnen und Kunden neben UBS Twint bereits heute verschiedene mobile Zahlungslösungen an wie Swatch Pay, Fitbit Pay und Garmin Pay», sagt Markus Germann. Zudem arbeite man daran, das Angebot im laufenden Jahr zu erweitern, ergänzt er.