Mit einem Mindestmontatslohn von 4440 Franken (mal 13) sorgte Aldi Suisse im November für Schlagzeilen.
Nun legt Lidl Schweiz nach. Wie SonntagsBlick erfuhr, hat sich der Discounter mit den Sozialpartnern auf eine Mindestlohnerhöhung von 6,2 Prozent geeinigt. Ab März verdienen die 4500 Lidl-Mitarbeiter in der Schweiz im Minimum 4360 Franken pro Monat, ebenfalls mal 13.
«Höchster Mindestlohn im Detailhandel»
Damit liegt Lidl zwar 80 Franken hinter Aldi. Dennoch spricht das Unternehmen vom «höchsten Mindestlohn im Detailhandel». Der Grund: Bei Lidl müssen die Angestellten 41 Stunden pro Woche schuften, bei Aldi sind es 42 Stunden.
Marco Geu, Detailhandelsverantwortlicher der Gewerkschaft Syna, hält das Selbstlob von Lidl deshalb für gerechtfertigt: «Berechnet nach der Wochenarbeitszeit beträgt der Stundenlohn bei Lidl künftig 24.50 Franken. Bei Aldi sind es 24.40 Franken.»
Denner-Mitarbeiter haben mehr Ferien
Durch die Lohnsprünge bei den deutschstämmigen Discountern geraten die etablierten Kräfte im Schweizer Lebensmitteldetailhandel unter Zugzwang. Bei Migros beträgt der monatliche Mindestlohn 3900 Franken, bei Coop seit Beginn dieses Jahres 4000 Franken. In beiden Unternehmen gilt die 41-Stunden-Woche.
Die Migros-Tochter Denner wiederum bezahlt im Minimum 4025 Franken pro Monat, die Angestellten müssen aber 43 Stunden pro Woche arbeiten.
Immerhin: Die Denner-Mitarbeiter haben mindestens sechs Wochen Ferien pro Jahr. Bei Aldi, Lidl, Coop und Migros sind es im Minimum fünf Wochen.