Die Schäden halten sich allerdings in Grenzen. Einzig bei einigen Campingplätzen und Ferienhütten trat das Wasser leicht über die Ufer. Die Behörden befürchten, dass die für Sonntag angekündigte Bise noch zu Wellen von 30 bis 40 Zentimeter Höhe führen könnte.
Dies würde vor allem in Yverdon-les-Bains VD zu Problemen führen. Dort wird am Sonntagabend in einigen unbewohnten Zonen am Seeufer vorsorglich der Strom abgestellt.
Auch der Bieler- und der Murtensee werden in den nächsten Tagen weiterhin sehr hohe Pegelstände aufweisen, wie es im aktuellen Naturgefahrenbulletin des Bundes heisst. Um die drei Jurarandseen zu entlasten, werde der Ausfluss aus dem Bielersee in den nächsten Tagen auf sehr hohem Niveau reguliert. Darum gelte für die Aare zwischen dem Ausfluss des Bielersees bis zur Mündung der Emme grosse Hochwassergefahr.
Die Schifffahrt auf dem Bielersee, aber auch Drei-Seen-Fahrten, fallen in den nächsten Tagen aus. Muttertagsanlässe finden auf einem stillstehenden Schiff im Hafen von Biel statt.
Vom Hochwasser betroffen ist auch der Grand-Prix von Bern vom Samstag. Weil die Aare in Bern nach wie vor sehr viel Wasser führt, haben die Organisatoren die Streckenführung angepasst.
Besser sieht es am Thunersee aus, dort sank am Donnerstag der Pegel unter die Schadensgrenze. Ab Freitag kann die BLS Schifffahrt den Betrieb wieder aufnehmen. Die Behörden warnten allerdings, der Grundwasserdruck werde trotz sinkendem Seepegel noch einige Zeit steigen. Einwohner sollen deshalb Kellerräume weiterhin überwachen und Autos noch nicht in die Tiefgarage zurückstellen.
Noch keine Entwarnung gibt es auch im Kanton Aargau. Spezialisten setzen die Überwachung der Aare fort. Bereits angebrachte Hochwasserschutzelemente werden vorerst nicht abgebaut.
Mitarbeiter des kantonalen Führungsstabs stehen in erhöhter Bereitschaft, weil für das Wochenende mit weiteren Niederschlägen gerechnet wird. Auch die Schneeschmelze und das Absenken des Bielersees könnte den Pegel der Aare im Kanton wieder ansteigen lassen.