Foto: zVg

Werber Bodin kritisiert Kurz-Kampagne von Schweiz Tourismus – aber Ösis nehmens mit Humor
«Missglückter Kalauer»

Schweiz Tourismus hat die neue Werbekampagne präsentiert, in der Österreichs Kanzler Sebastian Kurz eine Hauptrolle spielt. Reaktionen vom östlichen Nachbarn lassen nicht lange auf sich warten.
Publiziert: 05.06.2020 um 18:52 Uhr
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Aktualisiert: 25.06.2020 um 11:06 Uhr
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«Missglückten Kalauer – aber gut, dass investiert wird»: Starwerber Frank Bodin.
Patrik Berger, Marc Iseli

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (33) ist unfreiwillig zur Werbefigur für Ferien in der Schweiz geworden. Der Slogan: «Wir wollen keine Kurz- sondern Weitsicht.» Werber halten wenig von der Kampagne. Frank Bodin (58) nennt die Breitseite gegen Kurz einen «missglückten Kalauer». Grundsätzlich hält er fest, dass es vorbildlich sei, «wenn in schlechten Zeiten wie diesen in gute Kommunikation investiert wird».

Wie reagieren die Österreicher auf die Kurz-Kampagne? «In der Schweiz kommt das Sujet medial sehr gut an», sagt Urs Weber, Marktmanager Österreich beim Schweiz Tourismus, gegenüber dem Newsportal Vol.at. Es berichtet mit dem Titel «Schweiz Tourismus foppt Kanzler Kurz» über die neue Kampagne.

«Humor wird geschätzt»

Den Slogan interpretiert der Journalist von Vol.at zwischen den Zeilen lesend grad selber: «Lieber Schweizer, nicht jetzt sofort nach Österreich Urlaub machen gehen, nur weil Kurz die Grenzen aufmacht. Sondern besser mit patriotischer Weitsicht die Wertschöpfung in der Schweiz behalten und hier die Schönheiten des Landes besuchen.»

Auch der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Bern, Manfred Schmid (51), nimmt das Wortspiel locker. «Humor wird in Österreich grundsätzlich geschätzt». Ob die österreichischen Touristiker einen humoristischen Gegenschlag planen, glaubt er nicht. «Man lacht und schmunzelt in Österreich», sagt er dazu lediglich. Die österreichische Botschaft wollte sich gegenüber BLICK nicht äussern.

Millionenschwere Kampagne

Die neue Kampagne ist auf mehrere Jahre hinaus geplant. Sie kostet Millionen. Und sie ist ganz offenbar notwendig. Schweiz Tourismus rechnet damit, dass die Zahl der Logiernächte in diesem Jahr um 30 Prozent zurückgehen wird – von rund 40 Millionen im Jahr auf etwa 28 Millionen. Dieses Niveau erreichte der Schweizer Tourismus zuletzt vor 60 Jahren.

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