Die Mietpreise in der Schweiz steigen seit Jahren. Dabei gibt es je nach Wohnort grosse Unterschiede.
In der Stadt Genf und Umgebung sind die Mietpreise regelrecht explodiert. Gemäss einer Auswertung von Daten des Immobilienberaters Wüest & Partner, die der «Tages-Anzeiger» heute publizierte, haben sich die Preise in Genf in den letzten 15 Jahren mehr als verdoppelt. Eine normale Vierzimmerwohnung in Genthod GE kostet im Schnitt 3300 Franken.
In der Stadt Zürich gibt es das Gleiche für weniger Geld: Für vier Zimmer blättern Mieter im Schnitt 2800 Franken hin. Seit der Jahrtausendwende sind die Mietpreise in der Limmatstadt dennoch um 65 Prozent gestiegen. Das ist leicht über dem Schweizer Durchschnitt (Anstieg von 53 Prozent).
Deutlich geringer ist der Mietzins-Anstieg in der Region Bern. In der Kantonshauptstadt zahlt man heute 35 Prozent mehr als im Jahr 2000. Günstig ist der Wohnraum in der Stadt Bern nicht: Eine normale Vierzimmerwohnung kostet 2200 Franken. Luzern ist gleich teuer, Basel liegt rund 100 Franken darunter.
Nicht berücksichtigt wurden laut Wüest & Partner Mietpreise von Wohnungen, die unter der Hand vermietet werden.
Wer bereits länger in einer Mietwohnung wohnt, hat möglicherweise ein Recht auf eine Mietzinsreduktion.
Denn der Referenzzinssatz ist auf einem Tief von 1,75 Prozent - vor zehn Jahren lag er noch bei über 3 Prozent. Das macht bei einer rund 2000 Franken teuren Wohnung zwischen 200 und 300 Franken im Monat aus. Der Mieterverband empfiehlt, die Reduktion schriftlich beim Vermieter einzufordern. Die Mehrheit der Mieter und Mieterinnen macht das aber nicht.
Wer zu lange wartet, verliert: Die zu viel bezahlte Miete gibt es nicht zurück. (bam)