Nadine Z.* ist frustriert. Eigentlich wollte sie mit ihrem Mann und dem 3-jährigen Töchterchen am 27. Dezember frühmorgens eine Niki-Maschine mit Ziel Gran Canaria besteigen. Doch der Flug wurde verschoben – zuerst auf den späten Nachmittag, dann auf den Abend. Nun wird die Niki-Maschine wohl gar nicht mehr abheben. Die österreichische Airline ist gegroundet. Von der Pleite sind 1000 Mitarbeiter betroffen.
Mit der Einstellung des Flugbetriebs haben rund 350'000 ausgestellte und bezahlte Einzeltickets ihre Gültigkeit verloren, davon fast 300 Passagiere aus der Schweiz. Doch Nadine Z. hat vorgesorgt: «Wir haben einen neuen Flug über Stuttgart gebucht», sagt sie zu BLICK.
Den Ferien steht also nichts mehr im Weg. So weit, so gut. Doch werden die Flüge von Niki zurückerstattet? Niki ist eine Tochter der konkursiten Air Berlin und somit Vertragspartnerin aller gestrandeten Schweizer Kunden. Für verschobene oder ausgefallene Flüge müsste die Airline eigentlich geradestehen und das Geld rückerstatten.
Kunden gehen leer aus
Die Realität sieht jedoch anders aus: Weder telefonisch noch per E-Mail konnte Z. den Kundendienst von Air Berlin oder Niki erreichen. Das Telefon ist tot, die E-Mail ebenso. BLICK versuchte Air Berlin und Niki ebenfalls zu erreichen. Auch hier: Fehlanzeige. Z. hat sogar ein Beschwerdeformular ausgefüllt. Ob dies von der Airline überhaupt noch bearbeitet wird, weiss sie nicht. Wie die Kunden zu ihrem Recht kommen, ist unklar.
Der Niki-Insolvenzverwalter Lucas Flöther will die österreichische Fluggesellschaft mit einem Notverkauf noch retten. Gespräche mit Interessenten hätten bereits stattgefunden. Man habe noch einige Tage Zeit, bevor Niki nach der Einstellung des Flugbetriebs seine Start- und Landerechte verliere. (zas)
* Name der Redaktion bekannt