Wer das Gerät separat kauft, fährt besser
Das Handy-Abo ist eine Abzocker-Falle

Wer ein Mobilfunk-Abo mit Handy abschliesst, zahlt oft massiv drauf. Sim-Only ist teilweise massiv günstiger.
Publiziert: 10.06.2015 um 11:37 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:35 Uhr
Sim-Only ist teilweise massiv günstiger.
Foto: Keystone

Ein Smartphone ab null Franken. Das verspricht die Werbung, wenn man ein dazugehöriges Abo abschliesst. Jeder weiss: Das stimmt natürlich nicht. Das Gerät ist nie gratis, man stottert es einfach mit den Handy-Rechnungen ab.

Doch ist das für die Kunden wenigstens ein guter Deal? Leider nein. Berechnungen des Vergleich-Portals Comparis zeigen: Bei den drei grossen Anbietern Swisscom, Salt und Sunrise fährt man meistens besser, wenn man ein Handy separat kauft. Und dann ein Abo ohne Gerät abschliesst.

«M-Budget»-Abo mit Swisscom-Netz

Marktleader Swisscom bietet vordergründig gar keine Abos ohne Gerät an. Unter der Marke «M-Budget» kann man aber trotzdem ein Handy-Abo abschliessen, bei dem man das Smartphone selber mitbringt. Vertragspartner ist Swisscom und auch das Netz ist das gleiche wie bei «Swisscom Infinity»-Kunden. Wer auf dieses Modell setzt, spart im Durchschnitt ganze 870 Franken bei einer Vertragslaufzeit über zwei Jahre.

Auch Sunrise-Abos  sind «Sim-only» – also ohne Gerät – günstiger als mit. Sunrise ist immerhin transparent und trennt Abos und Handys strikt. Wer ein Smartphone will, muss einen zusätzlichen Vertrag abschliessen.

Bei Salt ist die Situation unübersichtlich. Hier kommt es auf das Gerät und das Nutzerverhalten an.

So viel kosten 10 beliebte Geräte im Schnitt den Durchschnittsnutzer* (Quelle: Comparis)

AnbieterTelefon mit Abo in FrankenSim-Only-Abo plus separat gekauftes Telefon in Franken
Swisscom (mit «M-Budget»)20941224
Salt (mit «Das Abo»)16081464
Sunrise17961710
Salt (ohne «Das Abo»)16801728

*Durchschnittliche Gesamtkosten für Gerät und Abo während 24 Monaten. Berücksichtigt wurden nur die günstigsten Angebote der Anbieter.

«Viele lassen sich blenden»

Doch warum lassen sich so viele Schweizerinnen und Schweizer ein unnötig teures Abo aufschwatzen? «Es gibt einige, die sich keine 800 Franken für ein neues Gerät auf den Tisch legen können», sagt Comparis-Telekom-Experte Ralf Beyeler.

Wahrscheinlicher ist aber: «Viele Kunden lassen sich blenden.» Ein Abo mit Handy ist nichts anderes als ein Abzahlungsgeschäft. Mit teilweise ziemlich hohen Zinsen. (kaz)

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