Die Immobilienpreise in der Schweiz bewegen sich nicht mehr in der Risikozone, wie die UBS jetzt in einer Studie feststellt. Die Gefahr eines Immobilien-Crashs dürfte damit weiter in die Ferne gerückt sein.
Derzeit notiert der Richtsatz für Festhypotheken – Laufzeit: zehn Jahre – bei rund 1,5 Prozent. Doch auch wenn dieser Wert nächstes Jahr wieder leicht ansteigen sollte, womit viele Experten rechnen: Im Gespräch mit der Bank lassen sich durchaus noch Abschläge herausholen.
Verhandeln ist bares Geld wert
Dominik Weber, Bankenexperte bei Comparis: «Ein Topkunde kann derzeit mit geschicktem Verhandeln eine Hypothek mit zehn Jahren Laufzeit zu einem Zinssatz von rund einem Prozent erhalten.»
Der Versuch lohnt sich: Bei einer Hypothek von 500'000 Franken bedeuten 0,1 Prozentpunkte tiefere Zinsen über zehn Jahre eine Ersparnis von 5000 Franken – bei 0,4 Prozent sind es sogar 20'000 Franken.
Laut Auskunft von Experten des Hypothekenvermittlers Moneypark eignen sich zum Feilschen am besten folgende Argumente:
Mehr Eigenmittel: Das grösste Verhandlungspotenzial haben Sie, wenn Sie Ihre Immobilie nicht bis zu 80 Prozent belehnen. Benötigen Sie weniger als 65 Prozent Fremdkapital, liegen bis zu 0,2 Prozentpunkte Abschlag drin.
Zusatzgeschäfte: Gute Karten haben Sie auch, wenn Sie der Bank Zusatzgeschäfte anbieten können. Etwa, indem Sie Vermögen von einem anderen Institut zur Hypothekarbank verschieben – manchmal reicht es, das Lohnkonto zu übertragen. Bis zu 0,15 Prozentpunkte lassen sich mit diesem Argument herausholen.
Barmittel: Wenn nach dem Immobilienkauf substanzielle Barmittel auf Ihrem Bankkonto übrig bleiben, können Sie in den Verhandlungen bis zu 0,1 Prozentpunkte herausholen – mindestens 25'000 Franken sollten Sie allerdings schon noch auf der hohen Kante haben, sonst wird die Bank auf dieses Argument kaum eingehen.
Wiederverkäuflichkeit der Immobilie: Wenn Sie eine Immobilie an guter Lage kaufen, können Sie auch dies in die Zinsverhandlungen einfliessen lassen – das ist insbesondere für Stadtwohnungen an gesuchter Lage der Fall. Damit liegen bis zu 0,1 Prozentpunkte Nachlasspotenzial drin.
Mittleres Alter: Noch einmal 0,05 Prozentpunkte Abschlag können Sie in den Verhandlungen um die Hypothek herausholen, wenn Sie im mittleren Alter sind, also etwa zwischen 39 und 49 Jahren. Das ist die von Banken bevorzugte Kundengruppe. Wer dazugehört, ist im Beruf oft schon etabliert und doch noch relativ weit von der Pensionierung entfernt. Erst mit dem Ruhestand sinkt das Einkommen meist wieder – was die Tragbarkeit einer Hypothek, also das Risiko für die Bank verschlechtert.
Heiraten: Als weiteres Argument für Rabatte lässt sich der Zivilstand einsetzen. Verheiratete können bis zu 0,05 Prozent herausholen. Dies, weil der Ehemann, beziehungsweise die Ehefrau solidarisch mithaftet und zwei Schuldner aus Sicht der Bank besser sind als einer.
Noch höhere Rabatte lassen sich indessen bei langfristigen Hypotheken erzielen, mit Laufzeiten von sieben bis 15 oder noch mehr Jahren, also wohl den meisten: Gemäss einer Studie von Comparis schliessen derzeit rund 80 Prozent der Kunden Hypotheken mit Laufzeiten zwischen sieben und 15 Jahren ab. Aber auch bei Libor-Hypotheken (kurzfristigen Hypotheken, deren Zinssätze schwanken) können Abschläge verhandelt werden.
Vergleichen schenkt ein
Neben der Verhandlung mit einer Bank lohnt sich natürlich auch der Vergleich der unterschiedlichen Angebote. Das beste Argument beim Feilschen ist immer noch ein Hinweis auf das günstigere Angebot eines Konkurrenten. All dies braucht man auch nicht unbedingt selbst zu machen, man kann dazu auch die Dienste von Hypothekarvermittlern in Anspruch nehmen.
Zu denen gehört neben Comparis und Moneypark seit neustem auch creditexchange.ch, wo Hypotheken auktioniert werden. Zugang erhalten Kunden derzeit über die Mobiliar-Versicherung, die Clientis-Regionalbank, die Vaudoise-Versicherungen und die Glarner Kantonalbank. Weitere Partner dürften bald hinzukommen.
Dank steigender Aktienkurse, höherer Immobilienpreise und wachsender Pensionskassenguthaben sind die Vermögen der Schweizer Haushalte 2017 erneut angestiegen. Das Immobilienvermögen der privaten Haushalte erhöhte sich laut Berechnungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wegen der gestiegenen Immobilienpreise um 81 Milliarden auf 2024 Milliarden Franken.
Daneben sorgte der Anteil an kollektiven Kapitalanlagen wie Aktien und Immobilien dafür, dass die hiesigen Haushalte insgesamt gesehen reicher wurden und 2017 mehr Geld auf den Bankkonten hatten.
Aber auch der private Schuldenberg ist im Vergleich zum Vorjahr 2016 und erstmals seit mehreren Jahren wieder gewachsen. Dies ist laut SNB vor allem auf die höheren Hypothekenschulden zurückzuführen. Konkret nahmen die finanziellen Forderungen um 145 Milliarden auf total 2561 Milliarden Franken zu, ein Plus von 6 Prozent.
Die Preise für Einfamilienhäuser steigen dieses Jahr laut UBS um 2,5 Prozent.
Dank steigender Aktienkurse, höherer Immobilienpreise und wachsender Pensionskassenguthaben sind die Vermögen der Schweizer Haushalte 2017 erneut angestiegen. Das Immobilienvermögen der privaten Haushalte erhöhte sich laut Berechnungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wegen der gestiegenen Immobilienpreise um 81 Milliarden auf 2024 Milliarden Franken.
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Aber auch der private Schuldenberg ist im Vergleich zum Vorjahr 2016 und erstmals seit mehreren Jahren wieder gewachsen. Dies ist laut SNB vor allem auf die höheren Hypothekenschulden zurückzuführen. Konkret nahmen die finanziellen Forderungen um 145 Milliarden auf total 2561 Milliarden Franken zu, ein Plus von 6 Prozent.