Weniger Inhalt, gleicher Preis
Coop und Co. wälzen Coca-Cola-Preiserhöhung auf Kunden über

Cola, Fanta und Sprite werden in der Schweiz jetzt in kleineren Flaschen verkauft. Für die Kunden hat das einen unschönen Nebeneffekt: Die Süssgetränke sind teurer. Mit wenigen Ausnahmen.
Publiziert: 04.04.2019 um 15:12 Uhr
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Aktualisiert: 04.04.2019 um 19:26 Uhr
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Jetzt sind die neuen Flaschen von Coca-Cola im Handel. Sie sind kleiner, kosten aber gleich viel.
Foto: Philippe Rossier
Julia Fritsche und Noé Waldmann

Cola, Fanta oder Sprite gibts neu in 450-ml-Fläschchen. Die kleinere Menge verkaufen die Detailhändler aber zum gleichen Preis. Eine versteckte Preiserhöhung! Bei den grossen Flaschen verlieren die Käufer noch mehr. Von einem Liter wird auf 7,5 dl reduziert.

Die Schrumpfkur geht zwar vom Coca-Cola-Konzern aus (BLICK berichtete), der auch Fanta und Sprite herstellt. Die Detailhändler aber ziehen mit. So kostet etwa bei Coop Sprite zero in der alten und neuen Version jeweils 1.40 Franken. Besonders kurios: Bei Testkäufen standen die Fläschchen in der unterschiedlichen Grösse gleich nebeneinander im Regal.

Migros kommt Kunden teilweise entgegen

Bei Migros werden die kleineren Fläschchen ebenfalls zum unveränderten Preis verkauft. Bei der neuen 0,75-Liter-Flasche komme man den Kunden aber preislich entgegen, so ein Migros-Sprecher auf BLICK-Anfrage. Der Preis wird angepasst, so dass Kunden die gleiche Menge fürs gleiche Geld bekommen. Keine Preisanpassung wird Volg vornehmen.

Bei den Kiosken von Valora sind die neuen Flaschengrössen noch nicht im Sortiment. «Die Umstellung erfolgt in den kommenden Wochen», so ein Sprecher. Der Preis für den Kunden werde gleich bleiben. Man sei von der Preispolitik von Coca-Cola abhängig, erklärt er. Auch SBB-Tochter Elvetino verändert am Preis nichts.

Coca-Cola argumentiert mit lokalen Kosten

Die neuen 450-ml-PET-Flaschen sind einen Flaschenkopf kleiner, also zwei Zentimeter, sowie rund zwei Millimeter dünner. Die Detailhändler haben keine Wahl, ob sie die neuen Flaschen ins Regal aufnehmen wollen. Die Schweizer Abteilung der Coca-Cola Hellenic Bottling Company (HBC) hat nämlich Mitte März die Produktion umgestellt. Nun verlassen nur noch die verkleinerten Flaschen das Abfüllwerk.

Die Begründung für die Schrumpfkur: Man passe die Verpackungen laufend an und sehe eine Tendenz zu kleineren Grössen. Man bekenne sich zum Standort Schweiz, müsse aber auch die ­lokalen Kosten bewältigen, die über die vergangenen Jahre konstant hoch gewesen seien.

Kritik für die Umstellung kommt von der Stiftung für Konsumentenschutz. «Am Produkt ändert Coca-Cola offenbar nichts, deshalb ist das nichts anderes als eine versteckte Preiserhöhung», sagte Präsidentin Prisca Birrer-Heimo im Januar zum «Tages-Anzeiger». Kundenfreundlich sei das nicht.

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