Weltweite Städte-Rangliste
Zürich ist bei den Gehältern nicht mehr Spitze

Die Deutsche Bank gibt jährlich einen weltweiten Vergleich der teuersten Städte heraus. Zürich hat lange dominiert – jetzt kam es zur Wachablösung.
Publiziert: 20.05.2019 um 20:03 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 20:22 Uhr
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Die neue Nummer eins der teuersten Städte der Welt: San Francisco. Die amerikanische Küstenstadt hat Zürich vom Spitzenplatz verdrängt.
Foto: Getty Images
Noé Waldmann

Lange hatte Zürich eine zweifelhafte Ehre: Die Stadt war über Jahre hinweg das teuerste Pflaster der Welt. Nun hat eine andere Metropole die grösste Schweizer Stadt überflügelt: San Francisco in den USA. Das geht aus einer Studie der Deutschen Bank hervor. 

Das wichtigste vorweg: Lange führte Zürich beim verfügbaren Einkommen nach Abzug der Miete. Nun belegt die Zwingli-Stadt nur noch Platz zwei. San Francisco ist in den vergangenen fünf Jahren bei den Löhnen und verfügbaren Einkommen um sieben beziehungsweise und 21 Plätze aufgestiegen.

Dabei ist die grösste Schweizer Stadt nicht überall abgesackt. Ein erfreulicher Aufstieg gelang in der Kategorie Lebensqualität. Hier verdrängt Zürich den bisherigen Spitzenreiter Wellington, die Hauptstadt von Neuseeland. 

Wie kam es zur Wachablösung an der Spitze? Ein Grund nach Einschätzung der Analysten: das schnelle Wachstum des US-amerikanischen Technologiesektors.

In ihrem achten Report zu weltweiten Preisunterschieden zwischen vergleichbaren Gütern und Dienstleistungen («Mapping the World's Prices 2019») trugen die Analysten der Deutschen Bank Daten für 56 Grossstädte in 42 Ländern zusammen, in der Schweiz wurde nur Zürich untersucht. So erfährt man:

Dating

2019 kostet ein Date in Zürich rund 200 Franken (wie sich dieser Betrag zusammensetzt geht allerdings nicht ganz klar aus der Studie hervor). In Kairo reicht dieses Geld knapp für fünf Dates – und man kann erst noch dem Nil entlang spazieren und zu den Pyramiden schlendern. Da können Limmat und die Fraumünsterkirche nicht mithalten.

Kleiderkauf

Wer in Zürich neue Kleider will, muss tief in die Taschen greifen. Die Schweiz ist in dieser Kategorie klare Nummer eins. Turnschuhe kosten in der Schweiz durchschnittlich 152 Schweizer Franken. Das sind rund 90 Franken mehr als im indischen Bangalore, das den letzten Platz belegt.

Bei Jeans sieht es nicht besser aus. Ein Paar Levis kostet in New York 57 Franken, das ist die Hälfte vom stolzen Zürcher Preis (120 Franken). Lagos in Nigeria hat die günstigsten Jeans. Dort kostet ein Paar nur 25 Franken.

Bier und Kaffee

Zürich ist mit durchschnittlich 7.20 Franken für ein Grosses bei weitem nicht der teuerste Ort für ein Bier. Das ist Dubai mit 11.50 Franken. In der tschechischen Hauptstadt Prag gibt es das günstigste Bier. Dort kostet das Grosse nur 1.70 Franken.

Auch Kaffee kann in Zürich Kopfschmerzen bereiten: Im Vergleich zu Mailand kostet ein Cappuccino mit 5.20 Franken das Dreifache. Wobei die italienische Modestadt standesgemäss auch den günstigsten Cappuccino der Rangliste bietet.

Restaurantbesuch

Das einfache Znacht in der Beiz um die Ecke kostet mit etwas über 72 Franken mehr als an jedem anderen Ort. Im letztplatzierten Buenos Aires in Argentinien sind es gerade mal etwas über 14 Franken. Auch bei Besuchen in gehobenen Restaurants ist die Schweiz vorne mit dabei – nur das amerikanische New York ist teurer. 

Benzin

Mit Platz 16 gehört Zürich beim Benzin definitiv nicht zu den Teuersten. Wer gerne viel Sprit braucht, der ist in Ägypten gut aufgehoben. In Kairo kostet der Liter gerade mal 28 Rappen. Am teuersten ist der Sprit in Hongkong. Hier kostet der Liter fast 2.10 Franken.

Internet

In Moskau ist das Internet richtig günstig. Russische Internetnutzer zahlen nur 7 Franken pro Monat. Die Schweiz belegt hier mit 41 Franken pro Monat den 14. Rang. Spitzenposition hält Dubai. Wer in der Wüstenmetropole ein Fenster zur Welt will, der blättert locker 83 Franken hin.

So funktioniert die Studie der Deutschen Bank

Die Studie der Deutschen Bank ist eine Annäherung an die Wirklichkeit. Über die Berechnung der Lebensqualität schreibt die Bank etwa: «Unsere Studie ist kein abschliessender Leitfaden in dieser Angelegenheit, aber eine gute Ausgangslage».

Bei den ausgewählten Produkten und Dienstleistungen war die Deutsche Bank aber bemüht eine Auswahl zu treffen, die auf der ganzen Welt standardmässig verfügbar sind. New York dient der Studie als Referenz. Das bedeutet, alle Preise werden mit New York verglichen. Es ist die achte jährliche Studie über die Preise in den Städten dieser Welt. 

Die Studie der Deutschen Bank ist eine Annäherung an die Wirklichkeit. Über die Berechnung der Lebensqualität schreibt die Bank etwa: «Unsere Studie ist kein abschliessender Leitfaden in dieser Angelegenheit, aber eine gute Ausgangslage».

Bei den ausgewählten Produkten und Dienstleistungen war die Deutsche Bank aber bemüht eine Auswahl zu treffen, die auf der ganzen Welt standardmässig verfügbar sind. New York dient der Studie als Referenz. Das bedeutet, alle Preise werden mit New York verglichen. Es ist die achte jährliche Studie über die Preise in den Städten dieser Welt. 

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