Die Economiesuisse-Ökonomen rechnen im zu Ende gehenden Jahr für das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) in der Schweiz mit einem Wachstum von 1,0 Prozent und von 1,1 Prozent im Jahr 2024, wie der Verband am Mittwoch mitteilte. Im Jahr 2022 hatte das BIP mit 2,6 Prozent noch um einiges stärker zugelegt. Immerhin steige die Arbeitslosenquote nicht wesentlich an und die Inflation dürfte bei rund zwei Prozent verharren, heisst es weiter.
Mit ihren Annahmen reihen sich die Ökonomen von Economiesuisse in die Erwartungen anderer Experten ein. Die meisten Auguren erwarten derzeit ein Wachstum von um die 1 Prozent.
Die Weltwirtschaft wachse nur langsam und der Welthandel schrumpfe derzeit sogar, begründet Economiesuisse die verhaltenen Wirtschaftsprognosen für die Schweiz. Einige Länder befänden sich gar in einer Rezession. Inflation, geopolitische Unsicherheiten, höhere Zinsen und auch der starke Franken dämpften die Nachfrage nach Schweizer Gütern und Dienstleistungen im Ausland, etwa in Deutschland oder China.
MEM- und Techbranche habens schwer
Dabei blicken laut Economiesuisse die Pharma-, die Medizinaltechnik-, die Uhren- und die Lebensmittelindustrie noch positiv in die Zukunft. Innerhalb der Textilindustrie und der Bauwirtschaft wechselten sich dagegen Licht und Schatten ab. Und in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie sowie verwandten Tech-Branchen sei aufgrund der Auftragsbestände gar ein klarer Rückgang zu erwarten. Ein schwieriges Jahr stehe auch der chemischen Industrie bevor.
Bei den Dienstleistungen geht Economiesuisse nur bei wenigen Branchen wie etwa dem Druck- und dem Verlagswesen oder der Telekommunikation von einem Rückgang in der Wertschöpfung aus. Dagegen sei bei Banken, Versicherungen, Beratung, Gastro, Hotellerie und Tourismus, Transport, Gesundheit, Informatik oder im Detailhandel für 2024 ein mehr oder weniger starkes Wachstum zu erwarten. (SDA/kae)