Die Konkurswelle werde weiterhin hinausgeschoben, während gleichzeitig die Neueintragungen alle bisherigen Rekorde brächen, schreibt der Schweizerische Gläubigerverband Creditreform in einer Mitteilung vom Montag.
Im August kam es zu 381 weiteren Insolvenzen. Das waren 4,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Von Januar bis August summieren sich die Insolvenzen damit auf 3175 (+1,5%). Für das Gesamtjahr rechnet Creditreform mit einem Anstieg auf 5000, was 2,1 Prozent mehr wären als im Corona-Jahr 2020. Eine Konkurswelle werde «weiterhin hinausgeschoben».
Nach dem heftigen Einbruch der Firmenkonkurse im April 2020 habe man davon ausgehen müssen, dass deren Zahl massiv steigen dürfte, sobald staatliche Massnahmen entweder aufgehoben werden oder ihre Wirksamkeit verlieren. Das sei bis heute nicht eingetreten, so Creditreform.
Die finanzielle Not in privaten Haushalten könnte allerdings weiter steigen. So nahm die Zahl der Privatkonkurse mit einem Plus von rund 17 Prozent stark zu. «Dass dies eine Folge der Coronakrise ist, drängt sich als mögliche Erklärung auf», heisst es. In der Betrachtung wird dabei auf die Arbeitslosenquote verwiesen, die im April 2020 auf über 3 Prozent anstieg. Erst seit Juni 2021 sei sie wieder unter dieser Marke.
Andererseits bestätige das ungebrochene Wachstum bei den Firmen den Aufschwung. Im vergangenen Monat sind 3239 Neueintragungen im Handelsregister hinzugekommen (-2,7%). In den vergangenen acht Monaten hat sich damit der Trend fortgesetzt: Nachdem schon 2020 - der Coronakrise zum Trotz - deutlich mehr neu gegründete Unternehmen registriert wurden, betrage der Zuwachs im Jahresverlauf 2021 im Vergleich zum Vorjahr nochmals 14,3 Prozent auf 34'113 neue Unternehmen.
Creditreform geht davon aus, dass die Zahl von über 50'000 Neueintragungen im Gesamtjahr deutlich überschritten werde.
(SDA)