Weil sie die Bank Wegelin zu Fall brachten
18 Millionen Dollar Belohnung für deutsches Ehepaar

Ein US-Gericht hat einem deutschen Ehepaar fast 18 Millionen Dollar zugesprochen, weil es half, die Schweizer Privatbank Wegelin zu zerstören.
Publiziert: 06.08.2016 um 14:24 Uhr
|
Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:04 Uhr
Blick auf den Hauptsitz der Bank Wegelin und Co am Freitag, 27. Januar 2012 in St. Gallen. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Foto: ENNIO LEANZA

Das ist mal eine Belohnung: Dafür, dass Stefan und Katrin Seuss den US-Steuerbehörden halfen, die St. Galler Privatbank Wegelin & Co. wegen Verstössen gegen Steuergesetze vor Gericht zu bringen, wurde ihnen diese Woche eine Summe von 17.8 Millionen Dollar zugesprochen. Das berichtet das «Wall Street Journal».

Stefan Seuss, der mit seiner Frau in den USA lebt, gab den Strafbehörden nicht nur Einblicke in seine krummen Geschäfte mit Wegelin, er lockte unter Vorspiegelung falscher Tatsachen sogar einen Banker der damals ältesten bestehenden Schweizer Bank in die USA, wo ihn die Behörden sofort verhafteten.

Die Bank zu Fall gebracht

Wie es weiterging, ist bekannt: Wegelin & Co. bekannte sich am 3. Januar 2013 in den USA als erste ausländische Bank der Beihilfe zur Steuerhinterziehung für schuldig und zahlte 74 Millionen Dollar Strafe. Das aktive Bankgeschäft wurde im März 2013 eingestellt.

Schon zuvor hatten die privat haftenden Bankiers um Konrad Hummler das Unternehmen aufgeteilt. Während das Geschäft mit Kunden in den USA bei Wegelin & Co blieb, wurden alle übrigen Kunden mit rund 21 Milliarden Franken Kundengeldern, die Geschäftsstellen und das gesamte Personal in die Notenstein Privatbank übertragen, welche von der Raiffeisen Schweiz übernommen wurde.

Keine Gerechtigkeitsfanatiker

Was die Deutschen zur Kooperation mit den US-Behörden brachte, war allerdings nicht ihr Sinn für Gerechtigkeit. Vielmehr hoffte Stefan Seuss auf eine mildere Strafe – er war selbst in einem anderen Verfahren der Geldwäscherei angeklagt. Im Vergleich zu anderen haben die Seuss' aber auch wenig abgesahnt. UBS-Whistleblower Bradley Birkenfeld erhielt für seine Hilfe 104 Millionen Dollar. (sf)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.