Weil keiner die Aktien will
Gategroup lässt Börsengang platzen

Der Flugzeugcaterer Gategroup bläst seine Pläne für einen Börsengang ab. Das zum chinesischen HNA-Konzern gehörende Unternehmen konnte die Aktien nicht zu dem gewünschten Preis an die Investoren bringen.
Publiziert: 26.03.2018 um 12:36 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2018 um 17:29 Uhr
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Gategourmet gehört zur Gategroup und beliefert Fluglinien mit Mahlzeiten. (Archiv)
Foto: KEYSTONE/WALTER BIERI

Es habe eine Lücke bei der Bewertung unter den momentanen Marktbedingungen gegeben, schreibt Gategroup in einer Mitteilung vom Montag. Die Gategroup-Aktien hätten eigentlich morgen Dienstag das erste Mal gehandelt werden sollen.

Am Samstag hatte die Wirtschaftszeitung «Finanz und Wirtschaft» (FuW) darüber berichtet, dass der Börsengang gefährdet sei. Die Suche nach Investoren gestaltete sich demnach sehr schwierig.

16 Franken waren Investoren zu teuer

Gatgroup-Mitteilung im Original

Wie eine separate Umfrage der FuW unter potentiellen Investoren ergeben hatte, wurde der Preis kritisiert. Die Mitte März kommunizierte Preisspanne von 16 bis 21 Franken pro Aktie impliziert eine Marktkapitalisierung von rund 2,1 bis 2,6 Milliarden Franken. Selbst ein Preis am unteren Ende der Preisspanne werde zum Teil als zu teuer betrachtet, heisst es im Bericht.

Ausserdem gefiel es laut der Umfrage vielen Investoren nicht, dass der aktuelle Besitzer HNA Ankeraktionär bleiben wollte. Bekanntlich ist nur ein Streubesitz von 63 bis 65 Prozent geplant. Die Chinesen seien in finanziellen Schwierigkeiten und müssten ihr Paket allenfalls nach einer Sperrfrist verkaufen, wurde etwa befürchtet. Dies könnte den künftigen Aktienkurs negativ beeinflussen.

Gategroup hatte im März einen Börsengang bis Mitte Jahr angekündigt. HNA hatte den Flugzeugcaterer 2016 für 1,4 Milliarden Dollar übernommen. Die Aktien sind erst vor knapp einem Jahr, Ende April 2017, von der Schweizer Börse SIX dekotiert worden.

HNA sitzt bekanntlich nach einer grossen Einkaufstour auf einem riesigen Schuldenberg. Mit Verkäufen will der chinesische Mischkonzern wieder zu Geld kommen.

Eigentlich sollte es ein Börsenfrühling werden mit so vielen IPOs wie selten.

Mitte März feierte Patrick Liotard-Vogts Reichen-Netzwerk Asmallworld einen zünftigen Einstand und am 22. März folgte der Sensorenhersteller Sensirion - beide Firmen legten um rund 30 Prozent zu.

Auch das Medizintechnikunternehmen Medartis hatte letzte Woche einen guten Start.

Morgen Dienstag hätte nun Gategroup folgen sollen. Daraus wird nichts. (SDA/bö)

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