Die Post stellt ihren Verlustbringer neu auf. Das Velo-Verleihsystem PubliBike soll künftig «gezielt Partnerschaften anstreben», schreibt der gelbe Riese in einer Mitteilung. Heisst im Klartext: Ohne Hilfe von Aussen kommt das Tochterunternehmen der Postauto AG nicht in die schwarzen Zahlen.
Bekannt seit dem Untersuchungsbericht zur Postauto-Affäre: Bis 2015 hat Publibike Verluste in Höhe von 3,8 Millionen Franken eingefahren. Weitere kamen hinzu. Wie stark das Unternehmen derzeit in den roten Zahlen radelt, will Postauto nicht preisgeben.
Defizitär, aber in Zürich, Bern und Co. beliebt
Heute betreibt PubliBike, das nach eigenen Angaben grösste Schweizer Bikesharing-Unternehmen, acht Netze (darunter Zürich, Bern, Sion VS) mit 400 Stationen und mehr als 4000 Velos und E-Bikes. Sie machen damit zwar Verlust, aber das Konzept ist bei der Bevölkerung beliebt, heisst es.
Warum nicht einfach die Reissleine ziehen und sich aus dem Bikesharing-Geschäft zurückziehen? Das allerdings kommt für Postauto nicht in Frage. PubliBike solle weiter professionalisiert und die Rahmenbedingungen insgesamt optimiert werden. «Mittelfristig soll ein ausgeglichenes Ergebnis erreicht werden», heisst es in der Mitteilung weiter.
Die Postauto-Tochter machte letztes Jahr mit fehlerhaften Veloschlössern, falschen Abrechnungen und Akku-Problemen Schlagzeilen – und sorgte auch bei Kunden für grossen Ärger. (uro)