Ende Juni erscheint die letzte Ausgabe der «Zentralschweiz am Sonntag». Nicht nur für die Journalisten, sondern auch für die Zeitungsverträger ist das Aus der Sonntagszeitung aus dem Hause CH Media mit Entlassungen verbunden.
Laut der Gewerkschaft Syndicom verteilen rund 600 Personen am Sonntag Zeitungen, davon drohten 400 durch die Einstellung der Zentralschweizer Sonntagzeitung die Entlassung. Rund 200 Personen würden für das Verteilen anderer Zeitung weiter benötigt, sagte David Roth, Zentralsekretär von Syndicom, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Entschädigung oder Lohnfortzahlung gefordert
Die Zeitungsverträger haben Ideen erarbeitet, wie Personen weiterbeschäftigt und die Massenentlassung abgefedert werden könnte. Diese Forderungen wurden am Samstagmorgen bei der Presto Presse-Vertriebs AG in Emmenbrücke eingereicht. Presto ist eine Tochterfirma der Post.
Das Unternehmen müsse mit den Betroffenen nun einen ernsthaften Dialog führen, damit Härtefälle vermieden werden könnten, so die Gewerkschaft Syndicom. Zu den Forderungen gehört laut Zentralsekretär Roth, dass Zeitungsverträger, die von einer Entlassung besonders hart getroffen werden, weiterbeschäftigt werden. Allenfalls sollen sie eine Entschädigung oder Lohnfortzahlung erhalten. Auch könnten die wegen der Zuschläge besonders attraktiven übrig gebliebenen Sonntagstouren alternierend auf die Verträgerinnen und Verträger verteilt werden.
Die Personen, die Zeitungen in die Haushalte verteilen, arbeiteten im Niedriglohnsektor in teils prekären Arbeitsverhältnissen, teilte Syndicom mit. Ein Teil von ihnen übten noch eine andere Tätigkeit aus, seien aber auf den Zweitjob angewiesen. (SDA/lha)