Die Hypothekarzinsen bewegen sich in der Schweiz weiterhin auf sehr tiefem Niveau. Dabei haben sich die Zinsen von kürzeren und längeren Laufzeiten im dritten Quartal 2020 weiter angenähert, wie das Hypotheken-Barometer des Vergleichsportals Comparis zeigt.
Die im Comparis-Barometer gemessenen Richtzinsen für kurz-, mittel- und langfristige Festhypotheken sind hierzulande im dritten Quartal leicht zurückgegangen. Für die Laufzeit von zehn Jahren liegen sie bei 1,05 nach 1,11 Prozent im zweiten Quartal, für fünf Jahre bei 0,91 nach 0,95 Prozent und für zwei Jahre bei 0,86 nach 0,89 Prozent.
Zinsen stagnieren auf tiefen Niveau
Die Angaben des Hypothekenbarometers von Comparis basieren auf den Richtzinssätzen von über 50 Kreditinstituten. Im Berichtsquartal habe sich die Differenz zwischen fünf- und zehnjährigen Hypotheken reduziert, schreibt Comparis. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich im Preisvergleich von zehn- zu zweijährigen Hypotheken, wo die Zinsdifferenz ebenfalls abnahm.
Und der Seitwärtstrend wird sich in den kommenden Monaten fortsetzten: Die Hypothekarzinsen werden auf tiefem Niveau stagnieren, glaubt Comparis-Finanzexperte Frédéric Papp laut Mitteilung. «Es fehlt unter anderem an Konkurrenzdruck für einen weiteren signifikanten Rückgang», so Papp.
Der Konkurrenzdruck fehlt
In der Vergangenheit hatten Pensionskassen und Versicherer ihr Hypothekargeschäft teils stark ausgebaut und so die Zinsen ins Rutschen gebracht. Doch offerierten Banken nun ähnlich tiefe Hypozinsen, stellt Papp fest. Und der Hunger der Pensionskassen und Versicherer nach zusätzlichem Hypothekargeschäft sei mittlerweile weitestgehend gestillt.
Die Mehrheit der Banken finanziert das Hypothekargeschäft mit Spareinlagen. Die Gelder verzinst sie in der Regel zu null Prozent. «Die Hypothekarzinsen werden in etwa auf dem heutigen Zinsniveau verharren, solange Banken die Negativzinsen nicht weitergeben», sagt Papp. Banken würden sich aber hüten, Negativzinsen einer breiten Masse von Sparern aufzubrummen. Die
Angst vor einem Schaltersturm sei schlicht zu gross, so der Finanzexperte. (SDA/dvo)