Ab heute gilt in der norwegischen Hauptstadt Oslo ein Verbot von Diesel-Fahrzeugen. Grund: die Smog-Belastung. Diese ist aktuell besonders hoch. Das Verbot soll zunächst bis Donnerstag gelten, dann wird ein Wetterumschwung erwartet.
«Es geht nicht, dass Kinder, Senioren und Menschen mit Atemwegserkrankungen zu Hause eingesperrt seien, weil die Luft draussen zu gefährlich zum Atmen ist», sagt die grüne Stadträtin Lan Marie Nguyen Berg.
Taxis und Lieferwagen ausgenommen
Das Verbot gilt nur für den innerstädtischen Verkehr. Wer gegen das Verbot verstösst, muss ein Bussgeld von umgrechnet rund 180 Franken zahlen. Ausgenommen sind Autos, die zu Geschäftszwecken gebraucht werden – etwa Lieferwagen, Taxis oder Krankenwagen.
Aktuell sind rund 122'000 Dieselfahrzeuge in Oslo registriert. Logisch, stösst das Verbot bei der norwegischen Bevölkerung zum Teil auf extremes Unverständnis.
Pikant: Noch vor zehn Jahren hat die Regierung in Oslo den Autofahrern den Kauf von Diesel-Fahrzeugen empfohlen. Der konservative Abgeordnete Mazyar Keshvari forderte die Autofahrer darum auf, eine Entschädigung zu verlangen.
Todesursache Luftverschmutzung
Laut einer Statistik des norwegischen Gesundheitsinstituts verursacht die Luftverschmutzung in Oslo jährlich bei 185 Einwohnern einen frühzeitigen Tod.
Auch in Paris gilt wegen des Smogs seit gestern eine Feinstaub-Plakettenpflicht. In die Umweltzone der Smog-geplagten französischen Hauptstadt dürfen nur noch bestimmte Fahrzeuge fahren.
Viele Diesel-Fahrzeuge belasten die Umwelt im Winter stärker als im Sommer. Grund: bei tiefen Temperaturen wird die Abgasreinigung reduziert – oder gar ganz ausgeschaltet. Die Konsequenz: Diesel-Autos stossen dann deutlich mehr giftige Stickoxide aus als vergleichbare Benziner. (bam/SDA)