Zalando und Co. bescheren der Post eine Päckli-Flut. Jährlich steigt sie auf eine neue Rekordzahl: 2016 wurden 122 Millionen Pakete verschickt, wie die Post gestern bekannt gab. Sieben Jahre davor waren es noch 104 Millionen. Ein Ende des Anstiegs ist nicht absehbar. Denn Jahr für Jahr bestellen Herr und Frau Schweizer mehr Ware übers Internet.
Das setzt die Post unter Druck. In den drei Paketzentren in Frauenfeld, Härkingen SO und Daillens VD laufen die Förderbänder bereits auf Hochtouren. Bald werden sie die Menge nicht mehr verarbeiten können. Es braucht einen Ausbau der 1999 in Betrieb genommenen Anlagen.
Im Gespräch mit BLICK bestätigt Dieter Bambauer (58), Leiter von Post Logistics, dass die Post über ein viertes Paketzentrum nachdenkt. Es könnten aber auch mehrere kleine Zentren sein. «Wir prüfen, ob es weitere Paketzentren braucht oder ob wir die Paketlogistik anders strukturieren», sagt er.
Genaue Angaben will Bambauer noch nicht machen, er bekräftigt aber: «Das Geld für die erforderlichen Investitionen haben wir bereits eingeplant.» Noch dieses Jahr will die Post verkünden, welche Massnahmen sie konkret umsetzt.
Bereits in den letzten Jahren hat der gelbe Riese 60 Millionen Franken in die Paketzentren investiert. Dank neuer Förderanlagen können sie nun in der Stunde 25 Prozent mehr Pakete verarbeiten als zuvor. Täglich sind es insgesamt 500'000 Päckli. Der Tagesrekord wurde letztes Jahr kurz vor Weihnachten mit 1,3 Millionen Paketen geknackt.
Und doch: Obwohl die Paket-Menge zunimmt, sinkt dabei der Gewinn. Mit einem Betriebsergebnis von 117 Millionen Franken nahm Post Logistics vergangenes Jahr 28 Millionen Franken weniger ein als 2015. «Verantwortlich dafür ist der grosse Druck auf die Margen», sagt Post-Chefin Susanne Ruoff (58). Gesunken ist aber auch der Gesamtgewinn. Der schrumpfte um 13 Prozent auf 558 Millionen Franken.