29 Personen wird vorgeworfen, Steuer- und Sozialversicherungsbeiträge hinterzogen zu haben.
Die Beträge belaufen sich auf mindestens 17,6 Millionen Euro, wie das Hauptzollamt Frankfurt mitteilte. Die Beschuldigten hätten eine kriminelle Vereinigung gebildet und über Jahre hinweg ein umfangreiches Netzwerk an Firmen am Flughafen für den Fracht- und Gepäckumschlag aufgebaut.
Anstatt ordnungsgemäss Beschäftigter habe die Bande illegale Arbeiter eingesetzt, die mit Schwarzgeld bezahlt worden seien. Generalunternehmer und der Flughafenbetreiber Fraport seien dabei getäuscht worden, erläuterte das Zollamt die Vorwürfe.
Einsatzkräfte eines Spezialkommandos stürmten am Mittwoch zudem eine Wohnung in Rüsselsheim. Die Federführung bei der Aktion mit dem Namen «Cumulus» lag bei Staatsanwaltschaft Darmstadt.
Ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport wollte sich zu den Durchsuchungen nicht äussern. Lufthansa Cargo bestätigte die Razzia. «Auch die Firma Handling Counts, ein Tochterunternehmen von Lufthansa Cargo, war von den Durchsuchungen betroffen, da in der Vergangenheit Geschäftsbeziehungen mit dem beschuldigten Unternehmen bestanden haben», sagte ein Firmensprecher.
Die Ermittlungen richteten sich nicht gegen Handling Counts - vielmehr habe die Durchsuchung aufgrund der Rolle von Handling Counts als Zeuge stattgefunden. Mit dem beschuldigten Unternehmen bestehe seit 2013 keine Geschäftsbeziehung mehr, sagte der Sprecher.
Der Airport ist ein grosser Umschlagplatz für Luftfracht. In die Schlagzeilen kommt der Flughafen immer wieder wegen Unregelmässigkeiten bei dort angesiedelten Logistikunternehmen. Derzeit läuft in Frankfurt ein Gerichtsprozess wegen angeblicher Schmiergeldzahlungen beim Bau eines Frachtzentrums.