Der traditionelle Kleiderhandel in den USA stirbt einen «langsamen, schmerzvollen Tod». Das prophezeit das US-Wirtschaftsportal «Business Insider». Grosse Modeunternehmen wie Gap, Abercrombie & Fitch (A&F) und Aeropostale schliessen Filialen und stellen Personal auf die Strasse. Der Grund: Immer mehr Kunden kaufen lieber im Onlineshop als beim Händler vor Ort.
Das gilt auch für die Schweiz: «Der Fashion- und Schumarkt wächst seit vier Jahren nicht mehr», bestätigt Thomas Hochreutener vom Marktforschungsinstitut Gfk. Es herrsche ein brutaler Verdrängungskampf.
Umkämpftes Business
Für Hochreutener ist darum klar: «Funktionierende E-Commerce-Shops sind ein Muss im Kampf um die modeaffine Kundschaft geworden.» Dort hinken viele Kleiderhändler in der Schweiz aber noch hinter her.
Das wissen auch die Fashion- und Kleiderverkäufer – und reagieren. Beispiel Bata: Die Schuhkette hat eben erst Shops in St. Gallen, Biel und Bern geschlossen. Zürich wird im Juli folgen. Dafür will Bata kräftig in den eigenen Online-Shop investieren.
Chicorée und Tally Weijl verkleinern wegen der neuen Online-Konkurrenz ihr Filialnetz um je zehn Läden. Jamarico gibt es seit kurzem gar nicht mehr. Und auch Jeans & Co in Zürich ist ein Opfer des Online-Handels geworden.
Im Detailhandel machen die Online-Shops aktuell nur 7 Prozent vom Gesamtumsatz von 98 Milliarden Franken aus. Doch Hochreutener spricht von einem massiven Wachstumspotenzial punkto E-Commerce. (bam)