Dagobert Duck bunkert all seinen Reichtum in einem eigenen Geldspeicher. Davon können Grossunternehmen nur träumen. Sie bewahren ihr Flüssiges üblicherweise bei Banken auf, und seit der Einführung der Negativzinsen Ende 2014 müssen sie dafür sogar noch draufzahlen.
Das verleitet die Firmen zu kreativen Alternativlösungen. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, erhalten Versicherer immer mehr Anfragen zur Absicherung von Bargeldlagerungen.
Die Zurich-Versicherung etwa spricht von einer tiefen zweistelligen Zahl von Versicherungsdeckungen, die sie abgeschlossen habe. Und das für saftige Summen. Die Anfragen der Grosskunden beträfen Beträge zwischen 100 Millionen und 500 Millionen Franken, so der Bericht.
Dort, wo es niemand ahnt
Um eine Idee von der Menge des Bargeldes zu erhalten, folgende Illustration: 500 Millionen Franken in Tausendernoten finden Platz in achtzehn Bananenschachteln. Zusammen wiegen sie 625 Kilogramm.
Diskretion ist bei der Lagerung von Bargeld äusserst wichtig. Die Firmen ziehen dafür offenbar nicht nur professionelle Anbieter von Tresorräumen und Lagerstätten in Betracht, sondern auch Armeebunker.
Die Helvetia bestätigt gegenüber dem «Tages-Anzeiger», entsprechende Anfragen erhalten zu haben. Versicherungsabschlüsse habe es bisher aber noch keine gegeben.
Absurd ist die Idee keinesfalls. Firmen sichern in ehemaligen Armeebunkern auch ihre Daten. So bestätigt auch die Versicherung Axa-Winterthur, dass einige bei der Lagerung ihrer Bargeldbestände «auf Tarnung» setzen. Das Geld werde dort untergebracht, wo es niemand vermutet. (ogo)