Wegen Negativschlagzeilen
Swiss trennt sich nach zehn Jahren von Läderach

Nach Vorwürfen hat die Swiss die Zusammenarbeit mit dem Glarner Chocolatier Läderach beendet. Grund dafür sollen Schlagzeilen wie «Der Schoggi-König kämpft gegen Abtreibung und Homosexuelle» sein, wie der «Beobachter» berichtet.
Publiziert: 29.01.2020 um 22:54 Uhr
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Aktualisiert: 15.02.2021 um 15:56 Uhr
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Nach zehn Jahren kündigt Swiss die Partnerschaft auf: Firmenchef Johannes Läderach.
Foto: Keystone
Marc Baer («Beobachter»)

Zehn Jahre lang war der Schokoladenhersteller Läderach bei der Swiss an Bord präsent. Zuletzt mit einer kleinen Praliné-Box, die als Zeichen der Aufmerksamkeit an einzelne Passagiere abgegeben wurde. Die Swiss bestätigt nun, dass die Zusammenarbeit im November beendet wurde. Die Praliné-Box sei aber noch bis Mitte April Teil des Swiss-Bordprodukts.

Zum bitteren Ende der süssen Zusammenarbeit ist es gekommen, weil die Swiss Bedenken wegen der negativen Berichterstattung über Läderach hatte, wie Läderach-Marketingchef Patrick Th. Onken sagt. Schlagzeilen wie «Der Schoggi-König kämpft gegen Abtreibung und Homosexuelle» waren für die Airline, die in der Kabine einen hohen Schwulenanteil hat, offenbar zu viel.

«Rückmeldungen von Kunden und Mitarbeitern»

Öffentlich will die Swiss aber nicht gross Stellung nehmen. «Grundsätzlich sind für die Auswahl eines Lieferanten die Qualität, verschiedene wirtschaftliche Aspekte sowie der Markenfit ausschlaggebend», so Sprecherin Meike Fuhlrott. Man überprüfe das Produktportfolio regelmässig, das sei gängige Geschäftspraxis. Fuhlrott bestätigt aber, dass es wegen der Medienberichte Rückmeldungen von Kunden und Mitarbeitern gegeben habe.

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Die Edel-Schoggi-Firma aus Ennenda GL mit über 1000 Mitarbeitenden in 14 Ländern bedauert das Ende der Zusammenarbeit. Weder Firmenchef Johannes Läderach noch sonst jemand in der Familie oder im Betrieb sei homophob oder frauenfeindlich. «Bei Läderach haben wir eine Nulltoleranz, was Diskriminierung betrifft, egal, aus welchem Grund», sagt Patrick Th. Onken. Der Betrieb sei weder finanziell noch sonst in einer Art politisch oder religiös engagiert.

«Unsachliche Berichte»

Meldungen über Johannes Läderach und seinen Vater, Verwaltungsratspräsident Jürg Läderach, die sich für den Schutz des Lebens und für Ehe und Familie engagieren, hatten Folgen. Es ist zu Vandalenakten in sieben Läderach-Filialen, Boykottaufrufen und vereinzelten Verunglimpfungen von Mitarbeiterinnen gekommen.

Die «unsachliche Berichterstattung» habe aber nur «ein paar wenige» Kunden verunsichert. Wie viele Firmen die Zusammenarbeit mit Läderach beendet haben, will man nicht bekannt geben. Nur so viel: «In fast allen Fällen konnte ein direktes Gespräch die Sachlage klären.»

Beobachter
Artikel aus dem «Beobachter»

Dieser Artikel wurde aus dem Magazin «Beobachter» übernommen. Weitere spannende Artikel finden Sie unter www.beobachter.ch

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Dieser Artikel wurde aus dem Magazin «Beobachter» übernommen. Weitere spannende Artikel finden Sie unter www.beobachter.ch

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