Die malaysischen Behörden haben Razzien in Läden des Schweizer Uhrenherstellers Swatch durchgeführt. Dabei wurden Uhren der Pride Collection beschlagnahmt, die mit den Regenbogenfarben der LGBTQ-Bewegung versehen sind. LGBTQ steht für lesbisch, schwul (auf Englisch «gay»), bisexuell, trans und queer – in Malaysia alles strikte tabu.
Die Beschlagnahmungen fanden am 13. und 14. Mai in elf Swatch-Filialen statt, wie das Onlineportal Malaymail berichtet. Mehrere Geschäfte, die Swatch-Uhren verkaufen, erhielten Warnungen.
Hayek stichelt gegen Malaysias Behörden
Swatch-Konzernchef Nick Hayek (68) sagte, die Marke stelle seit jeher farbenfrohe Zeitmesser her, die Vielfalt repräsentieren und Menschen aller Gesellschaftsschichten feiern.
«Swatch ist stolz darauf, die Leinwand am Handgelenk für alle Menschen weltweit und für viele Künstler zu sein, die mit uns zusammenarbeiten», wird Hayek vom malaysischen Lifestyleportal Options zitiert, das zuerst über die Aktion der malaysischen Behörde berichtete.
«Swatch propagiert immer eine positive Botschaft der Lebensfreude», so Hayek. «Das hat nichts mit Politik zu tun. Wir fragen uns, wie die Regulierungs- und Durchsetzungsabteilung des Innenministeriums die vielen schönen natürlichen Regenbögen konfiszieren will, die tausendmal im Jahr am Himmel Malaysias auftauchen.»
Swatch kündigt Rechtsweg an
Die LGBTQ-Bewegung und entsprechende Werte sind im mehrheitlich muslimischen Malaysia unter scharfen Strafen verboten. Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» bestätigte der Bieler Uhrenkonzern die Vorfälle. Die Swatch Group will die beschlagnahmte Ware auf dem Rechtsweg zurückzufordern. (kes)