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Wegen Leerstand aggressives Werben um Mieter
Wer eine Wohnung mietet, darf für 3000 Franken einkaufen

Die Leerstände bei Mietwohnungen verleiten Immo-Firmen zu immer skurrileren Aktionen für potenzielle Mieter. Der letzte Schrei: Ein Einkaufsgutschein im Wert von 3000 Franken in der Migros.
Publiziert: 22.05.2019 um 20:10 Uhr
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Aktualisiert: 22.05.2019 um 20:48 Uhr
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Wohnungsleerstand in Winterthur: Die Überbauung Siedlung Sue&Till in Neuhegi wartet noch auf Mieter.
Foto: Ulrich Rotzinger

Der Schweizer Immobilienmarkt kennt eine weitere Problemzone: den Grossraum Winterthur. Hier buhlen Immobilien-Firmen inzwischen mit Einkaufsgutscheinen von mehreren Tausend Franken um die Gunst von Neumietern. Auch mal für ein halbes Jahr Gratis-Wohnen gehört zu den Lockrufen der Immobilien-Branchen. Denn offenbar wollen zu wenig Leute in Seuzach ZH oder Winterthur Hegi wohnen. 

Der «Landbote» berichtet von einem Interessenten für eine 5,5-Zimmer-Wohnung in Seuzach ZH, der nach der Besichtigung von der Immobilien-Firma das Angebot für einen Migros-Einkaufsgutschein im Wert von zunächst 2000, später sogar 3000 Franken erhielt. Einzige Bedingung: Der Interessent hätte in die letzte freie Wohnung in dieser Überbauung einziehen müssen.

Doch der Interessent machte einen Rückzieher: «Man lebt ja etwas länger in einer Wohnung als so ein Gutschein hält», sagte er gegenüber der Regionalzeitung.

Bis zu einem halben Jahr gratis wohnen

Doch nicht nur mit Gutscheinen auch mit Gratiswohnen wird im Grossraum Winterthur um die Gunst der Mieter gebuhlt. So berichtete BLICK über die Siedlung Sue&Til, wo es immer noch Leerstände gibt. Diese sollten mit Gratismieten von bis zu einem Jahr abgebaut werden. 

Solche Angebote können Mieter erfreuen, und dazu bewegen, vielleicht doch in die Wohnung zu ziehen, die sie schon wieder von der Liste gestrichen haben. Aber aufgepasst: meistens sind die Gratis-Anbote nicht umsonst: «Diese Mietverträge muss man ganz genau anschauen, denn häufig unterschreibt man für eine Mindestmietdauer», warnt Eveline Kunz vom Mieterverband Winterthur.

«Wenn sich die Lebensumstände ändern, kann das schnell heikel werden». erklärt Kunz gegenüber dem «Landboten». Denn aus diesen Verträgen könne man nicht so rasch aussteigen.

Der Leerstand im Mietwohnungsmarkt dürfte 2019 weiter ansteigen. Zahlreiche neue Mietwohnungen werden noch auf den vielerorts übersättigten Markt kommen (BLICK berichtete). «Der Leerstand wird chronisch», sagt Fredy Hasenmaile (51), Immobilienexperte der CS. (koh) 

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