Wegen hoher Kosten von Pubs
Engländer sitzen bald auf dem Trockenen

Die Zahl der Pubs in England und Wales ist angesichts hoher Kosten erneut deutlich gesunken. Im zweiten Quartal schlossen 230 Kneipen für immer ihre Türen – 50 Prozent mehr als zu Jahresbeginn.
Publiziert: 18.09.2023 um 09:29 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2023 um 15:29 Uhr
Immer mehr britische Pubs müssen schliessen.
Foto: ANDY RAIN

Das geht aus Daten der Regierung hervor, die der Immobilienberater Altus Group ermittelte und die am Montag veröffentlicht wurden. Im ersten Halbjahr wurden insgesamt 383 Pubs abgerissen oder in Wohnungen, Büros und Kindergärten umgewandelt. Das waren etwa zwei an jedem Tag und etwa so viele wie im Gesamtjahr 2022, als 386 Gaststätten dichtmachten. In England und Wales gab es Ende Juni demnach noch 39'404 Pubs.

Altus-Experte Alex Probyn forderte Finanzminister Jeremy Hunt auf, den für April geplanten Anstieg der Grundsteuer abzuschwächen. Die Gaststätten litten unter hohen Energiekosten bei geringem Wirtschaftswachstum und hohen Zinsen. «Eine Erhöhung der Grundsteuer um durchschnittlich 12'385 Pfund (13'767 Franken) im nächsten Jahr ist das Letzte, was Pubs brauchen», sagte Probyn.

Experten machen gestiegene Energie-, Personal- und Grosshandelspreise ebenso verantwortlich für die Probleme der Branche wie die sinkenden verfügbaren Einkommen der Verbraucher. Wegen Streiks im Bahnverkehr blieben zudem viele Pendler weg.

Grosse Ketten wie Marktführer Wetherspoons, der zuletzt Dutzende Pubs geschlossen hatte, sind ebenso betroffen wie kleinere Kneipen. Wachstum gibt es Analysen zufolge bei unabhängigen Craft-Beer-Anbietern oder Themen-Pubs. (SDA)

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