Nach einer Reihe von US-Konzernen nimmt die EU-Kommission nun das schwedische Möbelhaus Ikea wegen möglicherweise unzulässiger Praktiken zur Steuervermeidung in den Niederlanden ins Fadenkreuz.
Man habe eine eingehende Prüfung wegen fragwürdiger Steuerregelungen werde eingeleitet, teilte die EU-Kommission am Montag mit.
Zwei Steuerabkommen mit dem niederländischen Staat könnten der Franchise-Tochter von Ikea «einen unfairen Vorteil gegenüber anderen Unternehmen» gegeben haben, erklärten die EU-Wettbewerbshüter. Dabei könne «ein Verstoss gegen EU-Regeln zu Staatsbeihilfen» vorliegen. Ikea soll künstliche Gewinne verschoben haben, um so Steuern zu sparen.
«Alle sollten ihren fairen Anteil bezahlen»
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager (49), die schon Google zu einer Milliardenstrafe verdonnert hat, sagte: «Alle Unternehmen, klein oder gross, multinational oder nicht, sollten ihren fairen Anteil an den Steuern bezahlen.» EU-Mitgliedstaaten könnten nicht ausgewählte Konzerne weniger stark bei den Steuern zur Kasse bitten.
Die dank Ikea reich gewordene Familie Kamprad führte auch dieses Jahr die «Bilanz»-Liste der Reichen in der Schweiz an. (SDA/grv)