Wegen Güterverkehrsstau
Bundesrat kritisiert Eisenbahnen

Der Bundesrat will deutlich weniger Camions durch die Alpen fahren lassen. Deshalb nimmt er sich Bahnunternehmen und Netzbetreiber zur Brust.
Publiziert: 01.12.2017 um 12:57 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:40 Uhr
Güterzug fährt durch den neuen NEAT Gotthard-Basistunnel in Richtung Süden. Laut Bundesrat sollen Eisenbahnen und Netzbetreiber dafür sorgen, dass es zu weniger Stau kommt.
Foto: URS FLUEELER

Geht es nach der Regierung, sollen aus Lastwagen Güterzüge werden. Und mit dem Plan geht es voran: Die Zahl der Lastwagen- und Sattelschlepperfahrten durch die Alpen ging von Juli 2015 bis Juni 2017 um weitere 5,6 Prozent zurück, während der Schienengüterverkehr um 18,8 Prozent wuchs. Dies steht im neusten Verlagerungsbericht, den der Bundesrat am Freitag verabschiedet hat.

650'000 alpenquerenden Fahrten ausser Reichweite

In absoluten Zahlen sank die Zahl der Lastwagenfahrten auf 975'000 Fahrten pro Jahr. Das ursprüngliche Ziel von jährlich noch 650'000 alpenquerenden Fahrten bis Ende 2018 liegt aber ausser Reichweite. Diese Einschätzung hat die Regierung zum wiederholten Mal bestätigt.

Gleichzeitig betont der Bundesrat im Verlagerungsbericht, er wolle weiterhin an dieser Marke festhalten. Dazu müsste aber der Güterverkehr auf der Schiene verbessert werden. Denn an der Grenze stehen kommt es zu Staus, viele Güterwaggons haben lange Standzeiten hinter sich, wenn sie endlich die Grenze überqueren dürfen.

«Rasch Verbesserungen herbeiführen»

Diese Standzeiten führt der Bundesrat im Verlagerungsbericht «vor allem auf umständliche betriebliche Abläufe und Engpässe bei der Infrastruktur» zurück.

Der Berichtzeigt, dass die oftmals langen Standzeiten, namentlich in Chiasso TI und Domodossola (I), hauptsächlich auf Unzulänglichkeiten in den betrieblichen Abläufen der Bahnen und Netzbetreiber zurückzuführen sind. «Diese sind gefordert, rasch Verbesserungen herbeizuführen», schreibt der Bundesrat. (SDA/grv)

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