Urs E. Schwarzenbach (68) hat Gegenwind: In einer Verfügung schreibt die Oberzolldirektion, der Kunsthändler und Dolder-Besitzer habe vorsätzlich Mehrwertsteuer hinterzogen. Dafür verhängt die Direktion eine Rekord-Busse von 4 Millionen Franken.
Wie die «NZZ am Sonntag» schreibt, ist die Strafe noch nicht rechtskräftig. Der 68-Jährige soll über Jahre wertvolle Kunstgegenstände am Zoll vorbeigeschleust haben – 123 mal ganz ohne Anmeldung. Die Zollfahndung wirft dem Financier vor, Deklaration mit falschen Wertangaben gemacht zu haben.
Laut dem Bericht wurde Schwarzenbach zwei Mal von einem Zöllner gestellt, als er nach Ankunft mit seinem Privatjet durch den grünen Durchgang mit der Aufschrift «Nichts zu deklarieren» ging, obwohl er Kunstgegenstände dabei hatte. Insgesamt soll der Financier 200 Objekte im Wert von mindestens 130 Millionen Franken illegal eingeführt haben.
Höchste Busse
Aufgrund der Häufung der Fälle spricht die Oberzolldirektion von einer «gewohnheitsmässigen Vorgehensweise». Darum ist die Busse happig. «Es dürfte die höchste Busse sein, die je von der Oberzolldirektion ausgesprochen wurde», sagt ein Sprecher zur «NZZ am Sonntag».
Schwarzenbach weise die Vorwürfe zurück, sagen seine Anwälte. Er fechte darum die Verfügung der Oberzolldirektion an. Detaillierte Auskünfte will er nicht geben. Er erwarte aber, dass ihn das Gericht von allen Vorhaltungen freisprechen werde.
Trotzdem: Der Finanzier muss definitiv 10 Millionen Mehrwertsteuern nachzahlen. Dieser bereits früher gefällte Rechtsspruch gilt, weil Schwarzenbach seine Beschwerde dagegen zurückgezogen hat.