Wegen Edel-Schal
Sawiris-Bruder hat Zoff mit Schweizer Zoll

Nassef, Milliardär und Bruder von Samih Sawiris, ist mit einem Luxus-Schal aus «Königswolle» in die Schweiz eingereist. Das Problem: die Wolle stammt von einem Tier, das unter Artenschutz steht.
Publiziert: 21.01.2016 um 15:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:13 Uhr
Mag edle Stoffe: Nassef Sawiris.
Foto: Getty

Nassef Sawiris ist der reichste Mann Ägyptens. Das US-Magazin Forbes schätzt sein Vermögen auf 5,8 Milliarden Dollar. Bekannt auch: der Bruder von Andermatt-Investor Samih Sawiris steht auf teure Klamotten. Gerade deswege hat er jetzt Zoff mit dem Schweizer Zoll.

Wie nun bekannt wurde, reiste Sawiris Ende August in die Schweiz ein - im Gepäck ein Shahtoosh-Schal. Der Wert: gegen 10'000 Franken. Das Problem: der Besitz von Shahtoosh, der sogenannten «Königswolle», ist weltweit verboten. 

Die Wolle stammt von Tibet-Antilopen. Und die sind von Aussterben bedroht, sie stehen deshalb unter Artenschutz. Wilderer schlachten sie wegen ihrer feinen Wolle regelrecht ab. 

Sawiris droht eine Busse

Laut «Nordwestschweiz» nahmen die Zöllner dem Milliardär den Schal bei Grenzübertritt in die Schweiz umgehend ab. Sawiris droht jetzt eine Busse von bis zu 4000 Franken. 

Der Grund, warum der Fall nun bekannt geworden ist, liegt bei den Schweizer Behörden. Sie konnten Sawiris nach dem Zwischenfall weder auffinden, noch ihm die Verfügung zustellen. Darum haben sie den Fall im «Bundesblatt» veröffentlicht und Sawiris dabei eine Frist von 30 Tagen gesetzt.

Nassef Sawiris wohnt in London, kommt aber für Sitzungen und Ferien regelmässig in die Schweiz. Denn Sawiris sitzt im Verwaltungsrat des Zementriesen LafargeHolcim.

Der Milliardär hat noch eine Möglichkeit, einer Strafe zu entgehen. Er muss beweisen, dass der Schal vor dem 28. Juni 1979 hergestellt worden ist. Seit diesem Tag ist die «Königswolle» nämlich verboten.

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